Goch Rutschen, Rodeln, Räumen
Goch · Alles Räumen und Streuen nutzte nichts: Vom frühen Morgen bis zum späten Nachmittag führte starker Schneefall zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Betroffen war neben den Straßen auch der Weezer Flughafen.
Pech für alle, die gestern heim an den Niederrhein oder weg in den weniger kalten Süden wollten: Der Airport Weeze hatte ebenso wie andere Flughäfen im Lande NRW witterungsbedingt den Betrieb eingestellt. "Die ersten drei Flüge wurden storniert, diejenigen, die reinkommen sollten, wurden nach Haan umgeleitet", berichtete Flughafensprecher Holger Terhorst der RP am Morgen.
Schon bald waren zwölf Ausfälle zu verzeichnen, und auch bei denen blieb es nicht. Das gesamte Rollfeld-Team sei im Einsatz und mit fünf Räumfahrzeugen damit beschäftigt, Start- und Landebahn sowie das Vorfeld frei zu bekommen. "Wir müssen abwarten, wie es im Laufe des Tages weitergeht."
Für die Fluggäste bedeutete dies, von Frankfurt-Haan aus mit dem Bus weiter zu reisen. Wer ab Weeze weg wollte, konnte umbuchen oder wartete optimistisch einfach besseres Wetter ab.
Wenig Fußgänger
Auf den Straßen in Goch, Weeze und Kevelaer fuhren alle Autofahrer mit großer Vorsicht, Fußgänger waren nur wenige unterwegs. Nur die Kinder holten ihre selten genutzten Schlitten aus Kellern und Garagen. In Goch waren es die Hänge am Asper Berg oder an Waldrändern, wo gerodelt wurde, in Weeze trafen sich schon am Vormittag Kinder auf dem großen Spielplatz an der Niers.
Größere verhalfen Kleinen zum vielleicht ersten Schlitten-Vergnügen ihres Lebens. Besonders spaßig fanden es einige, am Fuße des künstlichen Hügels genau auf einer Eisfläche zu landen. Wer umfiel, hatte gewonnen. Durch Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßen wurden die Landes- und Bundesstraßen geräumt.
Streuen auch per Hand
Ob es sinnvoll ist, bei Temperaturen von unter minus fünf Grad zu streuen? Das Team des Gocher Kommunalbetriebs jedenfalls streute mit allem, was da war. Wo es nicht anders ging, sogar per Hand, berichtete Ordnungsamtsleiter Josef Vermeegen gestern am Nachmittag. In Kevelaer war die Polizei froh, dass die Leute sehr angepasst fuhren — bis zum Nachmittag gab's keinen Unfall.
Heiner Schraml, verantwortlich für den Betriebshof Kevelaer, hatte 14 Leute im Einsatz, die seit sechs Uhr morgens streuten. "Das bringt aber erst etwas, wenn nicht mehr viel Schnee nach kommt. Wir gehen davon aus, dass wir ab dem späten Nachmittag mit dem Schieben und Streuen erfolgreicher sind." Versorgt würden zunächst die Hauptstraßen und wichtige Verkehrsknotenpunkte.
Am Airport in Weeze landete gegen 15 Uhr eine Maschine aus Edinburgh. Dann war erst mal wieder für lange Zeit Pause.