Goch Russlandexperte auf Graefenthal

Goch · Erinnerungen am Anfang: Der Referent habe seinen Wehrdienst in der ehemaligen Reichswaldkaserne abgeleistet, und sei daher gerne aus Berlin nach Goch gekommen, verriet Lambert Engelberts den etwa 140 interessierten Gästen, die er gemeinsam mit dem Hausherrn Ysbrandt Roovers im Refektorium des Klosters Graefenthal begrüßte.

Gemeinsam mit der Deutschen Atlantischen Gesellschaft hatte der Förderverein Kloster Graefenthal im Rahmen der "Graefenthaler Gespräche" zum Thema "Russland in der Geopolitik Eurasien" eingeladen, das ja nach dem Gasstreit mit der Ukraine und das militärischen Eingreifen Russlands in Georgien sehr aktuell ist.

Der Publizist Dr. Christian Wipperfürth, der drei Jahre an der Universität in St. Petersburg lehrte und heute u.a. auch für das russische Fernsehen arbeitet, referierte kenntnisreich und pointiert über die innere Lage, die außenpolitischen Interessen und das Verhältnis das Landes zu den drei verschiedenen Kulturkreisen zugehörigen Nachbarn. Eine Befürchtung der Russen sei der innere Zerfall des Vielvölkerstaates.

Russland brauche Ruhe, um die innere Entwicklung voranzutreiben und wolle keine Hegemonialmacht sein. Letztlich werde es sich nach Westen orientieren, wenngleich die gegenseitigen Vorbehalte anhalten würden. Der inhaltsreiche und spannende Vortrag führte bei einem kleinen Imbiss im schönen Ambiente des Kreuzganges nach dem Vortrag noch zu angeregten Diskussionen.

(RP)
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