Goch "Rentnerband" reinigt Pfarrgarten

Goch · Seit mehr als 20 Jahren kümmern sich engagierte Gocher ehrenamtlich um die Pflege des Gartens der Arnold-Janssen-Kirche. Jeden Donnerstagvormittag gibt es Frühsport und gute Tat zugleich.

 Bei stets gutem Wetter treffen sich die fleißigen Gartenhelfer im Garten der Arnold-Janssen-Kirche: VOlker Tillmann, Herbert Bode, Josef Vüllings, Christoph Czaplinski und Hermann Hendricks (von links).

Bei stets gutem Wetter treffen sich die fleißigen Gartenhelfer im Garten der Arnold-Janssen-Kirche: VOlker Tillmann, Herbert Bode, Josef Vüllings, Christoph Czaplinski und Hermann Hendricks (von links).

Foto: GOTTFRIED EVERS

Kirche und Karneval prägen sein Leben. "K und K", kommentiert Hermann Hendriks grinsend. Der 82-jährige Gocher, vielen bekannt aus dem Karnevalsgeschehen, ist einer der Aktiven, die sich ehrenamtlich um die Pflege des Pfarrgartens der Arnold-Janssen-Kirche in Goch kümmern. Seit mehr als 20 Jahren stehen Ehrenamtliche wie er hinter dem Projekt - gerne, engagiert und zuverlässig. Warum? "Diese Arbeit muss gemacht werden, deshalb übernehmen wir sie", erläutert Volker Tillmann aus der aktuell fünfköpfigen Runde. Die Herren selbst bezeichnen sich als "Rentnerband", die jeden Donnerstagvormittag Unkraut und Laub den Kampf ansagt.

Sie alle fühlen sich ihrer Pfarrgemeinde sehr verbunden. "Wir haben den Kirchenbau miterlebt und halten die dazugehörige Anlage instand", so Volker Tillmann, der kein Geheimnis daraus macht, dass auch das Miteinander der aktiven Herren eine wichtige Motivation ist. Schließlich werden während der Kaffeepause Neuigkeiten aus dem Gemeindeleben ausgetauscht und bevorstehende Termine der Pfarrei besprochen.

Einige der Ehrenamtlichen, die sich heute um den Pfarrgarten kümmern, blicken auf viele Jahre Arbeit im Kirchenvorstand oder Pfarrgemeinderat zurück - da ist man immer interessiert an aktuellen Nachrichten. Darüber hinaus beinhaltet das Treffen Frühsport, eine gute Tat und steht für die Solidarität mit den in Goch beheimateten Steylern, die manchmal auch mit Hand anlegen.

Jeden Donnerstag ab 9 Uhr kommen die fünf Herren an der Arnold-Janssen-Kirche zusammen. Vielfach bringen sie sogar ihre eigenen Gartenwerkzeuge, auf jeden Fall aber Arbeitskleidung und Sicherheitsschuhe, mit. Eine hohe Anerkennung erfahre ihre Arbeit bei den Menschen aus der Nachbarschaft, Nachwuchs zu finden sei dennoch nicht so einfach. Aktive, die nachrücken wollen, sollten selbst schon im Ruhestand sein, um den Termin am Donnerstagmorgen wahrnehmen zu können.

Vor rund drei Jahren ist Herbert Bode hinzugestoßen, der zuvor als Angestellter der Stadtwerke in dem Gebiet zu tun hatte. "Ich sah die Truppe donnerstags immer arbeiten und habe dann einfach mal nachgefragt, ob ich mitmachen kann", erklärt der Unruheständler. Er findet es wichtig, dass Ehrenamt erhalten bleibt und weist ausdrücklich auf die vielen anderen engagierten Gruppen innerhalb der Gemeinde hin: "Wir sind nicht die Einzigen", betont er - allerdings die einzige Gruppe, die ihr mehr als 20-jähriges Bestehen rund um die Pflege des Pfarrgartens feiert. Erst vor vier Monaten hinzugestoßen ist Christoph Czaplinski, für weitere Kandidaten ist die Mannschaft mit dem grünen Daumen offen. Und auch wenn die ehrenamtlichen Gärtner mal nicht mitarbeiten können, so wie momentan Josef Vüllings mit Gipsarm, sind sie am Donnerstagvormittag trotzdem vor Ort. Und sei es nur zum kurzen Plausch. Das recht große Areal rund um die Kirche ist übrigens sehr gut in Schuss gehalten. Das hat auch damit zu tun, dass donnerstags vormittags eigentlich immer gutes Wetter herrscht und die Herren vorankommen. Man munkelt, dass der Heilige Arnold Janssen seine schützende Hand über dieses Fleißprojekt hält.

(kare)
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