Goch Reifeprüfung fürs Altenheim
Goch · Die Senioren-Union Goch vor Ort: Unter der Regie von Wolfgang Pitz besucht der Vorstand nach und nach alle Alten- und Pflegeheime in Goch. Gespräche, Bestandsaufnahme, Lob und Tadel – wissen, was läuft.
Die Senioren-Union Goch vor Ort: Unter der Regie von Wolfgang Pitz besucht der Vorstand nach und nach alle Alten- und Pflegeheime in Goch. Gespräche, Bestandsaufnahme, Lob und Tadel — wissen, was läuft.
Mit einem reinen Ausflugsprogramm und Freizeitgestaltung hat sich Wolfgang Pitz als neuer "Kopf" der Gocher Senioren-Union von Anfang an nicht zufrieden gegeben. Aber was "die Alten der CDU" nun an Programm absolvieren, das sucht seinesgleichen. Warum Altenheime? Warum alle?
"Wir haben beschlossen, dass wir sie alle besuchen, um genau zu wissen, was Sache ist. Es ist nicht so, dass wir als Besserwisser und Kritikaster da auftreten, aber wir haben einen umfangreichen Fragenkatalog ausgearbeitet, nach dem wir in allen Häusern vorgehen." Nur so könne man schließlich zu einem fundierten Vergleich kommen.
Bloß kein altes Schema!
Die Diskussion um Notwendigkeit und Konzeption eines von einer norddeutschen Kette in Goch geplanten Pflegeheims nach altem Schema (lange Flure, kein "Rundlauf") war nicht einmal der Anlass. Es komme darauf an, sagt Wolfgang Pitz, zu wissen, wovon man rede.
Den Anfang machte die Senioren-Union nun in Pfalzdorf. Gaby Theissen, Leiterin des Josefshauses, und ihr Team standen den Gästen Rede und Antwort. Ein Thema: die Arbeitsbelastung der Beschäftigten.
"Uns ist sehr schnell klar geworden, dass eine Arbeit, wie sie im Altenheim geleistet werden muss, nur mit hoch motivierten Menschen zu bewältigen ist", so Wolfgang Pitz. Dass es nicht alles examinierte Kräfte sein müssten, liege auf der Hand. Für die Senioren-Union sei aber auch noch etwas anderes klar geworden: wie gut es sei, dass es, Beispiel Josefshaus, zwölf ehrenamtliche Helfer gebe, die beispielsweise für die Bereicherung des Beschäftigungs- und Unterhaltungsprogramms sorgten, über die Sommer- und Weihnachtsfeste hinaus.
Quiz, Singen, Erzählkreis, "Café Abendsonne", Gymnastik: So manches dieser Angebote für die Senioren gäbe es nicht oder nicht so ohne die ehrenamtliche Unterstützung der Freiwilligen.
"Ohne diese Unterstützung wäre es vielleicht schwer, die Qualität des Zusatzprogramms zu erhalten", so Wolfgang Pitz, der betont: "Hervorragend, wie das Josefshaus in die Dorfgemeinschaft eingebunden ist. Gaby Theissen hält Kontakt zu den nahen Schulen, zum Kindergarten."
Betreuung und Begleitung
Das ist die eine Seite der Medaille. Wolfgang Pitz: "Ich glaube ganz fest, dass Betreuung und Begleitung auch von Menschen geleistet werden können, die Laien sind. Dem Ehrenamt wird gerade in diesem Bereich eine immer stärkere Bedeutung zukommen." Da solle und werde die Senioren-Union Ideengeber, Vermittler, Motor sein — und da wolle man auch aus den eigenen Reihen selbst aktiv werden, so Wolfgang Pitz.
Auf alle Fälle wird die Reihe der Altenheimbesuche fortgesetzt. Alle Häuser stehen auf dem Plan. Nicht nur Wolfgang Pitz ist gespannt auf das Bild, das sich am Ende ergeben wird. Nächste "Station" ist übrigens die Bruderschaft Unserer Lieben Frau.