Goch Raumkonzept für Gesamtschule steht

Goch · 84 Klassen- und Fachräume werden Gymnasium und Gesamtschule in einigen Jahren benötigen – ähnlich viele, wie die in der Hüls derzeit vorhandenen Schulformen gemeinsam haben. Ein ergänzender Neubau soll deshalb nicht nötig sein.

 Das Gebäude der Hauptschule in Kevelaer: Auch dieser Komplex wird zum neuen Schulzentrum gehören.

Das Gebäude der Hauptschule in Kevelaer: Auch dieser Komplex wird zum neuen Schulzentrum gehören.

Foto: Seyb

84 Klassen- und Fachräume werden Gymnasium und Gesamtschule in einigen Jahren benötigen — ähnlich viele, wie die in der Hüls derzeit vorhandenen Schulformen gemeinsam haben. Ein ergänzender Neubau soll deshalb nicht nötig sein.

Aus derzeit drei Schulformen im Kevelaerer Schulzentrum müssen übergangsweise vier und mittelfristig nur noch zwei Schulen werden — eine logistische Herausforderung. Die muss die Stadt Kevelaer, die sich auf die Gesamtschule vorbereitet, nicht alleine bewältigen. Sie wird beraten von der Projektgruppe Bildung und Region. Deren Leiter Wolf Krämer-Mandeau hat schon viele Kommunen im Land bei ihrer Schulentwicklung begleitet. Im Schulausschuss am Dienstag, 15. Oktober, soll das Raumkonzept fürs Kevelaerer Schulzentrum vorgestellt werden. Wichtigstes Ergebnis (weil davon die Kosten abhängen): Einen Ergänzungsbau muss es wohl nicht geben.

Die Haupt- und die Realschule laufen bekanntlich aus — ab 2019 soll es auf der Hüls nur noch das Gymnasium und eine Gesamtschule geben. Die Planer gehen davon aus, dass das Gymnasium wie bisher dreizügig bestehen bleibt und die Gesamtschule am Teilstandort Kevelaer sechszügig geführt wird. Da der zweite Standort — Weeze — nur die Klassen fünf bis acht bedient, kommen ab Klasse neun alle Gesamtschüler in Kevelaer zusammen. Die Oberstufe, die zum Abitur führt, soll dann vier Züge haben. Krämer-Mandeau hat errechnet: "Im Endausbau der Gesamtschule werden nach heutiger Erkenntnis 54 Klassen- und Kursräume benötigt. Das Gymnasium braucht insgesamt 27 Klassen- und Kursräume zuzüglich drei Fachräumen für Naturwissenschaften." Es müssen im Schulzentrum also 84 Räume untergebracht werden — was funktionieren soll.

Derzeit nicht abzusehen sind die Auswirkungen, die mit der Inklusion auf die Schulen zukommen könnten. Denkbar ist, dass so weitere Räume nötig werden. "Dann ist für diesen Bereich eine neue Planung erforderlich", meint Krämer-Mandeau. Als "Sofortmaßnahme" für den Start der Gesamtschule im Sommer 2014 würden dem Gymnasium, der Haupt- und der Realschule Räume im zweiten Stockwerk weggenommen werden; dort sollen die sechs Eingangsklassen der Gesamtschule untergebracht werden. Einen Ausgleich erhält das Gymnasium durch einen kleinen Umbau im ersten Stockwerk. Die schrumpfenden anderen beiden Schulformen (die ja keine Schüler mehr aufnehmen dürfen) kommen mit den vorhandenen Räumen aus. Einige der bisherigen Räume für Naturwissenschaften im Erdgeschoss des Gymnasiums werden zu Klassenräumen umgestaltet; die verbleibenden Fachräume sollen künftig multifunktional für Biologie, Chemie und Physik genutzt werden. "Zu überarbeiten" seien die Nebenräume mit "naturwissenschaftlichen Sammlungen". Schnell zusammenwachsen sollen die Kollegien: Durch Entfernen einer Trennwand sollen die Lehrer von Haupt- und Realschule, aus denen (überwiegend) das Kollegium erwächst, sich besser kennenlernen. An Investitionskosten (auch ohne Neubau) erwartet die Projektgruppe rund 1,3 Millionen Euro, die in den nächsten sechs Jahren anfallen werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort