Graefenthal-Prozess Ordensmitglieder entlasten „Propheten“

Kleve/Goch · Die Öffentlichkeit ist teilweise wieder zugelassen worden im Prozess gegen einen 58-jährigen Niederländer, der als selbsternannter Prophet ein Mitglied seines Ordens missbraucht haben soll. Drei Ordensmitglieder sagten aus.

 Das Archivbild zeigt den Prozessauftakt in Kleve.

Das Archivbild zeigt den Prozessauftakt in Kleve.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Mitte Juni hatte am Klever Landgericht der Strafprozess gegen einen 58-jährigen Niederländer begonnen, der als selbsternannter Prophet des „Orden der Transformanten“ ein Mitglied seiner Glaubensgemeinschaft jahrelang missbraucht haben soll (wir berichteten). Der Missbrauch soll unter anderem auf dem Asperdener Klostergut Graefenthal stattgefunden haben, wo Teile der Glaubensgemeinschaft seit 2012 leben. Sexuellen Missbrauch einer Schutzbefohlenen in 132 Fällen wirft die Staatsanwaltschaft Kleve dem Niederländer vor. In 64 dieser Fälle soll das mutmaßliche Opfer jünger als 14 Jahre alt und damit im gesetzlichen Sinne ein Kind gewesen sein. Auch wegen Freiheitsberaubung ist der 58-Jährige angeklagt: Er soll die 1994 geborene Geschädigte bis zu einer Polizeirazzia im Oktober 2020 wochenlang gegen ihren Willen auf Graefenthal festgehalten haben.