Goch-Pfalzdorf Proben-Auftakt für Pfalzdorfer Musical
Goch-Pfalzdorf · Bereits zum vierten Mal bereiten sich die Family Singers auf die Aufführung ihres eigenen Musicals vor. Am 12. und 13. April werden knapp 110 Sänger auf der Bühne der Gaesdonck stehen und wieder hunderte Besucher begrüßen.
Das "A" ist gefährlich. Das lernen die Sängerinnen und Sänger, die sich im Jugendheim Pfalzdorf zur Zeit auf das Ostermusical vorbereiten. Denn bevor es richtig losgeht mit Liedern und Texten, muss die Stimme erst aufgewärmt werden. Annette Regnitter, Sängerin und Gesangscoach für das Ostermusical der Family Singers, hört genau hin und verbessert, wo es noch nötig ist. Zum Beispiel eben beim "A", das immer etwas lauter herauskommt, als alle anderen Töne. Die Stimmung ist konzentriert, aber locker. Die Erfahrung aus den vorherigen Musicalaufführungen macht sich bemerkbar.
"Wir sind mit dem Musical älter geworden und haben natürlich während der vergangenen Aufführungen Erfahrungswerte gesammelt, die uns nun helfen", sagt Manuel Hermsen, der das Ostermusical mitkomponiert hat.
Obwohl es einen harten Kern von Sängern gibt, die immer dabei sind, haben die Family Singers im Vorfeld alle Rollen zur Neubesetzung ausgeschrieben. "Die Neuen bringen viel Begeisterung in die ganze Vorbereitung", meint Annette Regnitter, die ebenfalls von Anfang an das Ostermusical mit betreut und begleitet hat. "Es ist spannend, wie die neuen Schauspieler sich in ihre Rollen finden und sie interpretieren."
Dabei wurden einige Rollen für die diesjährige Aufführung nicht nur neu besetzt, sondern auch neu interpretiert. Gemeinsam hat das Team rund um Regisseurin Marga Arents einige Dialoge eingefügt, die den Charakteren mehr Tiefe und Komplexität geben sollen. "Ich habe mich im Vorfeld viel mit Literatur beschäftigt, gerade zu Maria Magdalena und Judas, und wollte sie für die Zuschauer zugänglicher gestalten", erklärt Marga Arents. Maria Magdalena nimmt nun eine viel zentralere Rolle ein, Judas ist mehr als ein geldgieriger Verräter. Neben den Hauptfiguren legt die Regisseurin Wert darauf, dass jeder Schauspieler, der auf der Bühne steht, seine Rolle begreift und fühlt. "Es ist wichtig, dass jeder, auch der der keinen Text hat, in seiner Rolle ist und mit seiner Mimik und Körperhaltung diese Rolle ausdrückt. Insofern ist der Komparse am Rand nicht weniger wichtig als die Hauptfigur."
Bis das Musical aufgeführt wird, dauert es noch vier Monate — ein langer Zeitraum, um die Motivation und Spannung zu halten. Aber auch hier kommt den Family Singers ihre Erfahrung zu Gute. "Natürlich ist die Vorbereitung viel Arbeit, aber alle versuchen ihr Möglichstes, um oft an den Proben teilzunehmen und motivieren sich gegenseitig", sagt Petra Hermsen, die schon lange bei den Family Singers dabei ist. "Es ist einfach schön zu sehen, wie Menschen sich immer aufs Neue für unser Musical begeistern lassen und ihnen ebenso viel bedeutet wie uns", meint auch Annette Regnitter.
Überhaupt möglich gemacht wird das Ostermusical durch der Unterstützung von Sponsoren, die sich teilweise seit Jahren für die Musicals der Family Singers engagieren. "Wir danken diesen Sponsoren sehr und würden uns natürlich auch sehr über neue Unterstützer freuen", so Petra Hermsen.
