Goch Pfalzdorfer Hauptschule - Eltern wehren sich gegen Aus

Goch · St.-Martin-Schule solle nicht vorschnell kaputtgeredet werden. Bildung dürfe nicht unter Finanzproblemen der Stadt leiden.

Sie möchte die politische Diskussion nicht einfach so hinnehmen. Ingrid Riddermann ist Mutter einer 16-jährigen Tochter an der St.-Martin-Gemeinschaftshauptschule in Goch-Pfalzdorf und engagiert sich im Elternrat. Seit dem Antrag der BFG und SPD im Schulausschuss, die Hauptschule schrittweise auslaufen zu lassen, befürchtet sie, dass über die Köpfe der Eltern und Lehrer hinweg kurzer Prozess gemacht wird.

"Wir versuchen schon lange, dagegen zu wirken", sagt sie. Unterschriften wurden gesammelt, viele Gespräche geführt. "Es kann nicht sein, dass die Schule jetzt kaputtgeredet wird und dadurch Fakten geschaffen werden."

Geht es nach dem Antrag der beiden Parteien, der aus formellen Gründen erst bei einer Sondersitzung am 30. Oktober diskutiert wird, werden für das Schuljahr 2015/16 keine Aufnahmeverfahren mehr durchgeführt, ein Jahr später soll die Schule komplett aufgelöst werden. Die drei verbliebenen Klassen sollen zu Beginn des Schuljahres 2017/18 in die Gustav-Adolf-Schule und ihre Organisationsform integriert werden. "Dabei gibt es durchaus Eltern, die ihre Kinder nicht ganztags in die Schule schicken wollen", argumentiert Riddermann. Diesen würde eine Alternative genommen werden.

"Uns ist klar, dass wenn die Anmeldezahlen unter 18 sinken, etwas getan werden muss. So weit ist es aber noch nicht", meint Riddermann. Tatsächlich lagen die Zahlen zuletzt sehr knapp darüber. Die Schule in Pfalzdorf habe durchaus ihre Vorteile, argumentiert die Mutter. So würden Eltern das soziale Umfeld ihrer Kinder schätzen, die geringere Schüleranzahl ermögliche persönliche Förderung jedes einzelnen. "Da kennt jeder Lehrer jeden Schüler mit Namen. Das ist ein ganz großer Pluspunkt", sagt die Elternrat-Vertreterin. Es könne nicht sein, dass aufgrund von Finanzproblemen der Stadt eine Schule geschlossen werden müsse.

BFG und SPD hatten argumentiert, dass die Schule unabhängig von der Schülerzahl Aufwendungen in Höhe von etwa 500 000 Euro verursacht. Ein Fortbetrieb der Schule würde sich angesichts der geringenen Anmeldezahlen nicht lohnen.

(lukra)
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