Goch Parken in Goch: 20 Cent für 20 Minuten

Goch · Bislang gilt in der Gocher Innenstadt eine Parkscheibenregelung. Das wird sich vermutlich ändern. Verwaltung und Politik sind sich grundsätzlich einig darin, Parkgebühren einzuführen. Das Konzept wird heute Abend diskutiert.

 Noch darf in der Gocher Innenstadt kostenlos geparkt werden. Es zeichnet sich aber ab, dass im kommenden Jahr Parkgebühren eingeführt werden.

Noch darf in der Gocher Innenstadt kostenlos geparkt werden. Es zeichnet sich aber ab, dass im kommenden Jahr Parkgebühren eingeführt werden.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Ab dem kommenden Jahr wird es wohl auch in Goch Parkgebühren geben. Nachdem der Haupt- und Finanzausschuss im September beschlossen hatte, eine Arbeitsgruppe dafür einzusetzen, hat dieses Gremium jetzt ein Konzept vorgelegt, das am heutigen Donnerstag im Ausschuss diskutiert wird. Dieses Konzept geht schon sehr ins Detail und sieht unter anderem folgende Regelungen vor:

Parkzeit Im Grundsatz soll in der Innenstadt eine maximale Parkzeit von zwei Stunden gelten. Ausnahmen sind der Klosterplatz, die Parkpalette Hinterm Engel, der Frauentorplatz sowie der Parkplatz am Kastell. Hier soll es die Möglichkeit geben, ganztätig zu parken. Dagegen ist die Parkzeit auf der Südseite der Steinstraße auf 20 Minuten beschränkt, um dort für eine große Fluktuation für kleinere Besorgungen zu sorgen.

Die Gebühren Vorgeschlagen wird, dass 20 Minuten 20 Cent kosten. Die Parkgebühr für zwei Stunden würde damit also 1,20 Euro betragen. Ein Ganztagesticket soll 5,40 Euro kosten. Zudem wird es eine "Miteinader-Taste geben", die in anderen Städten auch "Brötchentaste" genannt wird. Damit gibt es einen Freiparkschein für fünf Minuten, um ganz kurz Besorgungen ohne Kosten erledigen zu können. Parkgebühren sollen werktags zwischen 9 und 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 14 Uhr erhoben werden. Überlegt wird, Geschäfte zu gewinnen, die im Rahmen der Miteinander-Karte ihren Kunden einen Teil der Parkgebühren zurück erstatten.

Die Automaten Es soll unterschiedliche Geräte je nach Standort geben. An Zwei-Stunden- und 20-Minuten Parkplätzen kann mit Münzen und der Miteinander-Karte bezahlt werden. Der Ganztagsautomat nimmt auch Geldscheine und EC-Karten an. Die Geräte sollen wechseln können, sind mit Touchscreen-Monitoren ausgestattet, sollen eine einfache Menüführung haben und leicht zu bedienen sein.

Investitionskosten Um die Stadt mit 55 Automaten auszurüsten (inclusive Beschilderung und Einzeichnen der Parkbuchten) geht der Arbeitskreis von 490 000 Euro an Kosten aus. Die Investition soll über die Stadtwerke Goch finanziert werden. Diese werden auch die Technik aufbauen und die Automaten warten. Innerhalb von zehn Jahren soll die Investition refinanziert sein. Bei den jährlichen Kosten geht das Gremium inclusive der Personalkosten für die Überwachung der Parkregelung sowie der Rückzahlung der Investition an die Stadtwerke von rund 230 000 Euro aus.

Die Einnahmeseite Die Stadtwerke Goch haben zwischen Ende September und Anfang November untersucht, wie häufig die Parkplätze belegt sind. Dabei stellte sich heraus, dass die rund 1100 Parkplätze zu 55 Prozent belegt waren. Daraus wurde errechnet, dass man mit etwa 700 000 Euro Einnahmen im Jahr kalkulieren kann. Abzüglich der jährlichen Kosten von 230 000 Euro bleiben also 470 000 Euro im Jahr. Da aber die beiden Personal-Stellen für die Parkraumüberwachung bereits existieren und in den Lohnkosten des städtischen Haushaltes berücksichtig werden, dürfte der Vorteil bei rund 500 000 Euro liegen.

Start der Parkgebühren Momentan gehen die Verantwortlichen davon aus, dass es rund drei Monate dauern wird, um die Innenstadt mit entsprechenden Automaten auszurüsten. Als Start der Parkgebühren-Zeit wird momentan der 1. März 2015 angepeilt.

(RP)
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