Goch "OW I" steht wieder auf der Landesliste
Goch · 2011 hatte das Land die Neubaustrecke Richtung A57 aus der Liste der priorisierten Projekte herausgenommen, was einem Planungsstopp gleichkam. In der aktuellen Auflistung taucht die Umgehungsstraße jetzt wieder auf.
Es ist eine unendliche Geschichte: Bereits in den 50er Jahren begannen die Planungen für eine Ortsumgehung von Kevelaer. Auf die Fertigstellung wird bis heute gewartet. 1955 wurde der erste Antrag gestellt, 1978 die Streckenführung festgelegt, einen ersten Vorentwurf gab es 1981. 1996 gab es immerhin die Genehmigung für den ersten Teil, der 1999 auch gebaut wurde. Seitdem hängt das Projekt in der Warteschleife, das unter dem Namen "OW I" bekannt ist. "Wir warten auf Baurecht", sagt Ludger Holla von der Stadt Kevelaer, der betont wie wichtig die Strecke für die Stadt und die ganze Region ist. "Wir fordern den Ausbau seit Jahren vehement, die Umgehung wäre eine wichtige Verbindung zur Autobahn 57." Damit könnten auch die Niederlande mit Flughafen und Autobahn verbunden werden.
Nach so langer Wartezeit wird jedes Anzeichen für eine neue Entwicklung ganz genau registriert. Aktuell hat das Landesverkehrsministerium eine Liste mit vorrangig zu planenden Bundes- und Landesstraßen herausgegeben. Darauf findet sich auch die Südumgehung Kevelaer. Sie ist mit der Farbe "Grün" für vorrangig gekennzeichnet. "Das ist das deutliche Zeichen dafür, dass die Planung hier weitergeht und das Projekt priorisiert ist", erläutert Bernhard Meier, Sprecher des Ministeriums. Aus der Liste 2011 war die Südumgehung noch herausgenommen worden, weil der damalige Verkehrsminister "besonders wichtige und einigermaßen reibungslos zu realisierende Projekte" schneller vorantreiben wollte. Das traf damals auf OW I offenbar nicht zu.
Jetzt scheint die Umgehung wieder Fahrt aufzunehmen, wie auch die Bezirksregierung berichtet. "Zur Ortsumgehung Kevelaer ist das Beteiligungsverfahren abgeschlossen und der Planfeststellungsbeschluss wird derzeit erarbeitet", teilte Sprecherin Stefanie Klockhaus mit.
