Goch Osterhasen mit gutem Gewissen

Goch · So groß wie in diesem Jahr war das Oster-Angebot des Gocher Weltladens noch nie. Süßes und Kunsthandwerk zum Fest, fertig gepackte Körbe: Das Sortiment kann im neuen Ladenlokal erstmals ansprechend präsentiert werden.

 Marga Beaupoil, Monika Riße und Anni Ullenboom (v.l.) mit den fairen Gocher Osterhasen.

Marga Beaupoil, Monika Riße und Anni Ullenboom (v.l.) mit den fairen Gocher Osterhasen.

Foto: Gottfried Evers

Lustig sind sie. Quietschvergnügt und frühlingsbunt. Die klassischen Osterhasen, Mädchen und Jungs, haben es dem Team des Eine-Welt-Ladens GoFair in Goch selbst angetan. Aber — scheiden tut nicht weh. Im Gegenteil. "Wir freuen uns, dass die aus fair gehandeltem Kakao hergestellten Häschen so gut ankommen", sagt Monika Riße. Es geht sicher auch um "Bio". Es geht vor allem aber darum, dass diese Schokolade keinen bitteren Beigeschmack hat. Die Kakaobohnen nicht in Kinderarbeit erzeugt und zudem fair gehandelt wurden. Sprich, die Erzeuger angemesssene Preise dafür bekommen haben.

Osternester füllen, leckere Schokolade essen und mit jedem Happen einen winzigen Beitrag für mehr Gerechtigkeit zwischen der ersten und der so genannten Dritten Welt leisten — dieses Ziel hat sich der Gocher Eine-Welt-Laden gesteckt. Und kommt ihm immer näher. "Seitdem wir umgezogen sind, nicht mehr an der Frauenstraße sondern am Steintor zu Hause." Mehr Platz, mehr Publikumsverkehr — mehr Waren. Die Schokohasen, mit und ohne Alufolienkleid, sind nur ein Beispiel dafür. "Früher hätten wir so etwas gar nicht ansprechend präsentieren können", sagt Anni Ullenboom.

Und nun? Ab diesem Jahr bietet der Laden Am Steintor in schönem Umfeld nicht nur leckere Sonder-Artikel zum Osterfest, sondern passend dazu auch hochwertiges Kunsthandwerk. Liebevoll gestaltete, ausgeblasene Hühnereier beispielsweise. Bemalt oder mit Pailletten verziert. Große und kleine Hasen, Hühner, Nester. Eierwärmer, Deko-Eier aus Kaschmir, Dazu, schon fertig arrangiert in Körbchen, "kombinierte" Ostergeschenke. Für fünf oder auch für 15 Euro, ganz nach Wunsch, aber immer individuell vom Team des Ladens zusammengestellt. Ostergeschenke aus dem Eine-Welt-Laden: Zu einem Renner haben sich da auch die witzigen Pendeluhren entwickelt. Eulen, Schweine, Pferde, sonstiges Getier, alles handgefertigte Einzelstücke, ausgestattet mit ganggenauem Quarzwerk. "Und diese Uhren sind aus Altmetall hergestellt", so Marga Beaupoil. Aber das glaube kein Mensch.

Geschenkideen, individuell und witzig, Süßigkeiten, fair und lecker, Kaffee, dessen Aroma hoch gelobt wird: Aus der Ecke "mildtätig, aber nicht gut" sind die fair gehandelten Waren längst raus. Besagte Bohnen, unter der Eigenmarke "Goch Café" vertrieben, werden nicht nur von der Stadt, von Kirchen ausgeschenkt — der Kaffee kommt auch in vielen Privathaushalten in die Tasse.

Einen Alleinvertretungsanspruch aber will das große Team der Ehrenamtlichen vom GoFair-Laden nicht. "Im Gegenteil, wir freuen uns, wenn große Geschäfte ebenfalls fair gehandelte Waren anbieten", so Monika Riße. Und man weise die Kunden gezielt darauf hin. Denn nur dann, wenn zum Beispiel die Handelsketten solche Fair-Produkte auch ausreichend verkauften, blieben sie ja im Sortiment. "Und uns kommt es ja auf die Verbreitung der Artikel an — nicht auf Gewinn."

(RP)
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