Bildung Pfalzdorfs kreative Computer-Kinder

Pfalzdorf · Schulministerin Yvonne Gebauer besuchte die Pfalzdorfer Grundschule, weil dort die mobile Digitalwerkstatt ihres Ministeriums Station machte. Die Kinder erlebten, dass Computer durchaus auch für kreative Tätigkeiten nützlich sind.

 Ministerin Yvonne Gebauer (hinten links), Schulleiterin Ursula Niewerth und Bürgermeister Ulrich Knickrehm bestaunten die Fähigkeiten der Kinder. Die „m-Bots“ hatten es dem Nachwuchs besonders angetan.

Ministerin Yvonne Gebauer (hinten links), Schulleiterin Ursula Niewerth und Bürgermeister Ulrich Knickrehm bestaunten die Fähigkeiten der Kinder. Die „m-Bots“ hatten es dem Nachwuchs besonders angetan.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Es gibt wohl kaum etwas Einfacheres, als Kinder für Computer zu interessieren. Der Oma das Smartphone erklären oder auf dem Tablet einen You-Tube-Beitrag gucken ist schon für Vierjährige nichts Besonderes mehr. Von lustigen Spielen mit Mario und Co. gar nicht zu reden. „Aber dass man mit Computern auch sinnvolle Sachen machen kann, das wusste ich bisher nicht so genau“, gibt Louis zu. Zu verdanken haben er und alle anderen Dritt- und Viertklässler der Freiherr-von-Motzfeld-Grundschule diese Erkenntnisse der „mobilen Digitalwerkstatt“ des NRW-Schulministeriums, die in dieser Woche in Pfalzdorf geparkt war. Und am Freitag kam sogar Ministerin Yvonne Gebauer (FDP) zu Besuch.

Wenn ein hochrangiger Politiker oder eine Politikerin kommt, dann darf er oder sie sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen, erfuhren die Kinder. Und es kommen noch andere wichtige Leute, die ihnen plötzlich beim Spielen und Lernen zusehen wollen. Die Herren im Anzug waren Bürgermeister Ulrich Knickrehm, CDU-Landtagsabgeordneter Günther Bergmann, Mitglieder des Schulausschusses, Hermann-Josef Kleinen von der Schulverwaltung und ein Vertreter der Klever Hochschule. Ohne Anzug, aber trotzdem wichtig: einige Schulleiterinnen und Schulaufsichtsbeamte aus Kleve. Pfalzdorfs Grundschul-Rektorin Ursula Niewerth begrüßte alle im Forum ihrer Schule und dankte für eine „tolle Woche, die wir geschenkt bekommen haben.“ Womit sie durchaus auch das Kollegium meinte, denn an zwei Tagen waren auch die Lehrer mit Lernen an der Reihe.

Ronja Boetz und Franziska Bremser haben mit den Kleinen und Großen gearbeitet und geholfen, die Ergebnisse zu präsentieren. „Es geht bei dem Werkstattprojekt darum, Kindern zu zeigen, dass man mit Computer oder Tablet auch kreativ arbeiten und nicht nur Spiele und Filme konsumieren kann“, erklärt Ronja Boetz, die Lehramt studiert hat und seit November mit ihrer Kollegin, einer Medienwissenschaftlerin, auf Tour durch die NRW-Grundschulen ist. In einem geräumigen Containerraum, der freundlich möbliert und vor allem technisch sehr modern ausgestattet ist, findet eine ganze Klasse Platz. Selbst diejenigen, die zuvor gar nicht so wild auf Computer waren sind jetzt begeistert. „Wir haben geschafft, dass der Roboter fahren und leuchten kann“, erzählt Merle. Ebenso wie Louise, Benjamin und die anderen Acht- bis Zehnjährigen zeigt sie der Ministerin und dem Bürgermeister stolz das Ergebnis ihrer Arbeit. Andere Kinder berichten, wie sie mit der Scratch-App eigene Spiele programmiert haben, wieder andere können ein selbst geschriebenes E-Book oder ein Drehbuch vorweisen. Toll, finden die Erwachsenen.

„Es ist wichtig, dass auch die Lehrer etwas mitnehmen, denn wir hoffen, dass auf diese Weise weitere Schüler profitieren“, sagt Ronja Boetz. Das Projekt, das auf ein Jahr angelegt ist, soll nachhaltig sein – bekanntlich geht die technologische Entwicklung immer weiter, und der Nachwuchs wird fordern, dabei zu sein. Da müssen Lehrer mit, ob ihnen das leicht fällt oder nicht.

Das Interesse der Rektorinnen der anderen Gocher Grundschulen war jedenfalls groß. Und die Ministerin hörte gern, dass in Goch seit vielen Jahren umfänglich in die Schulen investiert wird und dass Mittel aus dem Förderprogramm „Gute Schulen 2020“ auch tatsächlich abgerufen werden. Auf der Rückfahrt konnte sie in einem Gastgeschenk blättern: dem Buch über die Kindereditionen des Museums Goch.

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