Besuch des Heiligen Mannes Niers-Tour des Nikolaus‘ zum Stadtpark

Goch · Unzählige Gocher Familien freuten sich, endlich mal wieder dem Nikolaus „persönlich“ zu begegnen: Wie vor der Corona-Pandemie kam er am Sonntagabend über die Niers, ein Boot der DLRG half ihm bei der Reise in den Stadtpark.

In Begleitung des „Zwarte Pit“, der angesichts so vieler Kinder, die den Heiligen Mann bedrängten, quasi als Security fungierte, kletterte der Nikolaus aus dem Boot ans Ufer. Die DLRG hatte alles im Griff.

In Begleitung des „Zwarte Pit“, der angesichts so vieler Kinder, die den Heiligen Mann bedrängten, quasi als Security fungierte, kletterte der Nikolaus aus dem Boot ans Ufer. Die DLRG hatte alles im Griff.

Foto: Anja Settnik

Selbst im Winter ist Niedrigwasser noch ein Thema: Der Nikolaus, betreut von erfahrenen Bootsführern der DLRG, hatte Mühe, per Motorboot den Stadtpark zu erreichen. Immer wieder ging der Motor aus, was die Helfer des Heiligen Mannes den wartenden Organisatoren per Funk mitteilten. Aber irgendwann war er dann doch da und sichtlich beeindruckt von der Vielzahl großer und kleiner Gocher, die ihn begrüßte. Schließlich hatten die Corona-Jahre ja auch diese schöne Tradition unterbrochen, die Sehnsucht war also groß, diese schöne Normalität mal wieder zu erleben. 

Dass der Nikolaus in Goch einen Tag früher kam, als der Kalender es vorsieht, lag daran, dass der veranstaltende Heimatverein keinen großen Fußballabend als Konkurrenten haben wollte. Hätte Deutschland nicht frühzeitig den Rückflug aus Katar angetreten, wären womöglich einige Fans weggeblieben. So viel Umsicht wäre unterm Strich gar nicht nötig gewesen, aber gut war die Terminwahl vermutlich schon wegen des Wetters. Ordentlich kalt war es, aber trocken. Und ob das am Abend des 5. Dezember auch so sein würde? Man hörte von Schnee und Regen . . .

Den Nachwuchs in dicken Anoraks oder Skianzügen, kombiniert mit Mützen, Schals und Handschuhen, interessierte all das nicht. Und auch die begleitenden Eltern und Großeltern waren warm eingepackt. Übrigens erinnerten sich wohl einige an die Ankunft des Heiligen in früheren Jahren, da entstieg er dem Boot nämlich an der Nierswelle. Wegen der Baustelle Fünf-Ringe-Haus und der Enge im Rathaus-Innenhof hatte man diesmal auf den angestammten Ort zur Weckmann-Verteilung verzichtet. Und wenn schon in diesem Punkt eine Änderung her musste, konnte auch gleich der Ausstieg neu gedacht werden. Wozu gibt es im Stadtpark einen Bootsanleger . . .

Engeline Aymans vom Heimatverein, früher Grundschulrektorin und deshalb geübt im Bändigen von Kindern, moderierte die Aktion gekonnt und mit fester Stimme. Während andere zitterten, ließ sie nicht locker, von der weiten Reise des Heiligen Mannes zu erzählen, der in Rotterdam losgefahren, in Gennep von der Maas in die Niers abgebogen sei und im Gocher Stadtpark hoffentlich nicht den falschen Niersarm erwischen werde. Ob denn jemand wisse, woher der Nikolaus ursprünglich stamme? Und welchen Beruf er gehabt habe? Mit einigem hilfreichen Flüstern kamen „Myra“ und „Bischof“ dabei heraus, auch, dass Myra im Gebiet der heutigen Türkei liegt, wusste jemand. Lieder wurden gesungen, die Feuerwehrkapelle unterstützte nach Kräften, zwei, drei Gedichte waren zu hören, und irgendwann leuchteten die ersehnten Scheinwerfer auf, die das Boot ankündigten. Logenplätze gab es auf den Niersbrücken, von dort aus war die Ankunft des Kinderfreundes zuerst zu sehen.

Während Glühwein und alkoholfreier Punsch (für Kinder kostenlos) schon während der Wartezeit gut ankamen, gab es die vorbestellten Weckmänner erst zum Schluss. Flankiert von hunderten Familien und sonstigen Besuchern schritten Nikolaus und seine Begleiter zu einem Pavillon, wo auf den würdigen Herrn ein Sessel wartete, in dem er sich ausruhen konnte. Wer mochte, konnte dort Fotos vom eigenen Nachwuchs mit dem Nikolaus machen, am Stand nebenan gab‘s für dien Kleinen dann einen Weckmann. Wer keinen mehr bekam, erhielt einen Gutschein.

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