Goch-Nierswalde. Nierswalde feierte den 66. Erntedankumzug

Goch-Nierswalde. · "Zum Wachsen brauchen wir den Regen, doch in diesem Jahr kam er oft ungelegen." So war zu lesen auf einem der reich geschmückten Wagen des Erntedankumzuges in Nierswalde, an diesem Tag jedoch hatte Petrus es gut gemeint: eine strahlende Herbtssonne bescherte den zahlreichen Besuchern ein gelungenes Fest und lies die Farben der Sonnenblumen, Astern, Maiskolben und Kürbisse ringsherum besonders leuchten.

 Auch die klein(st)en Nierswalder Bürger feierten beim 66. Erntedankumzug mit.

Auch die klein(st)en Nierswalder Bürger feierten beim 66. Erntedankumzug mit.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Wie die Ortbauernschaft in ihrer Einladung berichtet, fand das erste Erntedankfest der Reichswaldsiedler 1950 statt. Seit einigen Jahren nun gestaltet immer eine der vier Straßengemeinschaften von Nierswalde den jährlichen Umzug. In diesem Jahr waren die Bewohner der Straße An den Weiden, Kronstädter-, Stettiner- und Triftstraße an der Reihe, die Wagen zu schmücken. "Ein festes Motto gibt es nicht, die Teilnehmer können ihrer Fantasie freien Lauf lassen", erklärt Detlef Auschner von Organisationsteam der Veranstaltung. So gibt es einen großen Wagen, der zu einem Hühnerstall umgebaut ist, wo "Oma auf dem Motorrad" fährt, umgeben von lebendigen Hühnern, die in aller Ruhe im Stroh picken. Des Weiteren liebevoll hergerichtet alle Schätze des Herbstes, viele Blumen und die Früchte des Feldes. Kettcar-Gruppe, Kindergarten Bullerbü und traditionsbegeisterte Familien sind fester Bestandteil des fröhlichen und bunten Umzugs.

Das ganze Dorf war auf den Beinen, als nach dem ökumenischen Gottesdienst der Umzug begann und die Wagen und Fußgruppen eine Stunde lang durch den Ort zogen. Am Robert-Gassner- Platz dann spielten "Drum and Pipe" aus Pfalzdorf mit Dudelsäcken auf, die Volkstanzgruppe Nierswalde zeigte mehrere Tänze und die Kinder des Kindergartens Bullerbü führten zusammen mit ihren Erzieherinnen Tanzspiele vor.

Siegfried Losch, Vorsitzender der Ortsbauernschaft, hielt in seiner Rede noch einmal Rückschau auf den Sommer mit viel Regen am Anfang und einer verzögerten Getreideernte, aber einem sehr schönen Herbst. Er verwies auch auf die Unruhen in der Welt, die die Arbeit der Menschen oft behinderten. Nicht zu vergessen sei auch, dass beim Erntedank einer christlichen Tradition folgend die Menschen daran denken, dass unser tägliches Brot ein Geschenk Gottes ist.

Einer der Höhepunkte des Nachmittags war die Übergabe der Erntekrone. In diesem Jahr ging sie an das Ehepaar Gisela und Reinhard Heike. Wie Detlef Auschner erklärt, ist es in Nierswalde Tradition, dass eine Betriebsübergabe wie im Fall der Familie Heike Anlass ist, die Erntekrone zu erhalten. Reinhard Heike, selbst Mitglied der Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr, wurde durch die Teilnahme einer Fußgruppe dieser Abteilung besonders geehrt. Die verdienten Feuerwehrmänner zogen mit einem schmucken alten Spritzenwagen, der viel Beachtung durch die Zuschauer fand.

Gaby Theissen, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Goch, hob in ihrer Rede hervor, das Erntedankfest sei eine jahrtausendealte Tradition. Sie sprach den Landwirten, die oft auch unter politisch und ökologisch schwierigen Bedingungen eine große Leistung erbrächten, ihre Achtung und Anerkennung aus.

In der Mehrzweckhalle lud darauf die Ortsbauernschaft ein zu Kaffee und Kuchen, sowie einem bunten Unterhaltungsprogramm für Groß und Klein. Dabei fehlten auch das Rübenweitwerfen, verschiedene Gesellschaftsspiele und die Hüpfburg nicht.

Zum Ausklang des Erntedanktages gab es am Abend Livemusik und Tanz.

(RP)
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