„Mingi“ und wer sie rettet Niederrheiner engagiert im Kampf gegen Ritualmorde in Äthiopien

Uedem/Kalkar · Im Süden Äthiopiens gibt es Stämme, die Kinder töten, weil sie aus nichtigen Gründen als „verflucht“ gelten. Ein Uedemer Verein setzt sich für sie ein.

 Carmen Kisters (rechts) und Lale Labuko engagieren sich für die Kinder aus Äthiopien, die ihr Stamm für verflucht halten.

Carmen Kisters (rechts) und Lale Labuko engagieren sich für die Kinder aus Äthiopien, die ihr Stamm für verflucht halten.

Foto: Verein Omo Child

Als Kind hat Lale Labuko zwei Schwestern verloren. Nicht an den Hunger oder an eine Krankheit, sondern an den Aberglauben, der damals in seinem Stamm noch existierte: Kinder, deren obere Schneidezähne vor den unteren sichtbar wurden, die Zwillinge waren oder die aus einer Schwangerschaft entstanden, die der Stammesälteste nicht guthieß, hatten kein Recht auf Leben. Sie galten als verflucht, denn „Mingi“-Kindern wurde nachgesagt, für Unglücke wie Dürren oder Überschwemmungen verantwortlich zu sein. Bis heute gibt es im Südwesten Äthiopiens Gegenden, wo Mädchen und Jungen umgebracht werden, um das Dorf vor Katastrophen zu verschonen. Gegen diesen finsteren Aberglauben geht Lale Labuko seit vielen Jahren vor. Die Hilfsorganisation Omo Child unterstützt ihn. Carmen Kisters, in Uedem aufgewachsen, leitet Omo Child Germany. Und organisierte jetzt im Kalkarer Pfarrzentrum eine Vortragsveranstaltung.