Goch Niederrhein-Kleinkunst im Gocher Kino

Goch · Es soll ein außergewöhnlicher Abend "zum Lachen, Staunen und Träumen" werden: Christian Behrens und Thomas Hunsmann präsentierten am 30. Januar im Goli-Theater ihr neues Programm "Niederrhein im Dämmerschein".

 Tatort des kabarettistischen Geschehens: Gochs Kino an der Brückenstraße.

Tatort des kabarettistischen Geschehens: Gochs Kino an der Brückenstraße.

Foto: Gottfried Evers (Archiv)

Ein Goli-Abend mit Überraschungen und vielfältigem Vergnügen: Nach einem leckerem Begrüßungsschmaus mit niederrheinischen Häppchen und Freibier vom Fass präsentieren Christian Behrens und Thomas Hunsmann gemeinsam mit ihren Musikerfreunden Karin Jochums (Cello) und Volker Kuinke (Flöten) im urgemütlichen Ambiente des Goli-Theaters ihr neuestes Kleinkunstprogramm "Niederrhein im Dämmerschein — vom Abnehmen der Helligkeit bei zunehmender Dunkelheit". Das Ganze, so der Goli-Förderverein, sei "ein musikalisches, poetisches, augenzwinkerndes und anrührendes Programm mit vielen wunderschönen Melodien aus der Feder von Thomas Hunsmann, federleichter Lyrik und tiefgründiger Poesie von Christian Behrens und unzähligen atemberaubenden Fotos, mal aus nächster Nähe wie dies der winzigen Fliege, die sich auf dem Flügel eines Schmetterlings sonnt, mal aus luftigen Höhen wie jenes, das die langen blauen Schatten einsamer Bäume auf den verschneiten niederrheinischen Feldern wie wundersame Wesen erscheinen lässt".

Aufgenommen hat Christian Behrens dieses Bild aus dem Gasballon seines Freundes Volker Kuinke, der jedoch auf der Bühne der "Kleinen Welten" weitaus filigranere Instrumente als seinen Ballon bedient: Als begnadeter Flötist bereichert er Hunsmanns Kompositionen mit zahlreichen zauberhaften Tönen seiner unterschiedlichen Flöten, von den niedlich-leichten der Piccoloflöte bis hin zu den tief melancholischen Klängen der Bassflöte ist alles dabei.

Karin Jochums webt mit ihrem Cello dazu einen traumhaften Klangteppich und entführt damit die Zuhörer endgültig in eine andere Welt.

Und wenn Christian Behrens mit blonder Wuschelperücke in die Rolle des "britischen Kuschelweichspülers Howard Carpenter" schlüpft oder mit Mantel, Hut und Brille als "Idol aller abgehalfterter Altrocker Emil Eichental" Udo Lindenberg parodiert, sind die Zuschauer begeistert. Die vom nervig-fröhlichen Heimatreporter Hilmar von Hönnepel als Sensationsmeldungen verkauften vergeblichen Abnehmversuche der Weight-Watchers-Gruppe der Gocher Landfrauen bringen die Lachmuskeln des Publikums dann erst recht an ihre Belastungsgrenzen heran. Trotz aller Treffsicherheit bleibe der Humor der "Kleinen Welten" jedoch immer über der Gürtellinie und werde nie derb oder gar verletzend, so Joachim Lück vom Goli-Verein.

Am Ende fügen sich die vielen kleinen Geschichten, die allesamt an einem einsamen (von Behrens in den unterschiedlichsten Lichtstimmungen abgelichteten) Baum auf den niederrheinischen Feldern ihren Anfang nehmen, zu einem großen Ganzen: "Vita brevis, ars longa - Das Leben ist kurz, die Kunst währt lang" - so laute das Fazit dieses ausgesprochen vielfältigen Programms, zu lesen auf einem vom Ballon aus aufgenommenen Foto als aus Steinen zusammengefügte Buchstabenfolge an einem Baggersee - keine Fotomontage, sondern niederrheinische Wirklichkeit.

Karten für diesen besonderen Abend gibt es zum Preis von 15 Euro bei der KulTourbühne Goch, Markt 2, Telefon 02823 320202, oder im Goli Theater.

(RP)
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