Renovierung Neue Werkräume in der Alten Schule

Goch-Nierswalde · Silke und Richard Dittrich, Inhaber des Nierswalder Landhauses, haben die Kellerräume der Alten Schule renoviert und zu modernen Tagungsräumen umgebaut.

  RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS

RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Alte Schule im Zentrum des Gocher Ortsteils Nierswalde ist schon lange keine Schule mehr, aber lernen kann man dort immer noch. Sigrid und Richard Dittrich, Inhaberehepaar des Nierswalder Landhauses seit nunmehr elf Jahren, kauften auch das Schulgebäude, als es abgerissen werden und einer mehrgeschossigen Wohnhäuserzeile weichen sollte. Tagungsräume und Hotelzimmer entstanden in den hellen alten Klassenzimmern.

Seit dem vergangenen Sommer ist nun auch der Keller des Schulgebäudes saniert und zu weiteren Tagungsräumen ausgebaut. „Das waren früher die Werkräume der Schule. Wir möchten die Tradition des alten Gebäudes aufrecht erhalten und nennen unsere Tagungsräume nun auch Werkräume, sozusagen zum ,Werken’ mit dem Kopf“, sagt Sigrid Dittrich. Drei Räume unterschiedlicher Größe stehen Firmen, Gruppen oder Vereinen für Wochenendseminare, Schulungen und Workshops aller Art zur Verfügung. Im größten haben auf 60 Quadratmetern je nach Anordnung der Stühle bis zu 40 Personen Platz. Besonderheit dieses Raums ist ein großzügiges Smartboard an der Wand. „Beamer oder Overhead – das war Gestern“, so Dittrich. Mit dem interaktiven Board können Referenten ihre mitgebrachten Laptops verbinden, und sofort ist die Präsentation da. Möglich ist auch das Abspielen von eigenen Multimedia-Dateien oder Videos aus dem Internet. Der Bildschirm hat Touch-Funktion und Soundbar. „Eigentlich ist es ein vollwertiger Computer, nur eben mit einem großen Bildschirm“, erklärt Sigrid Dittrich.

Im Kontrast zur modernen Technik hängen vergrößerte Schwarz-Weiß- Fotos an der Wand, die vor etwa 60 Jahren an gleicher Stelle gemacht wurden. „Das war nämlich früher der Jugendkeller hier“, erzählt sie. Die Erinnerung an die Vergangenheit ist ihr wichtig, und so hat die gelernte Designerin alle Kellerräume mit historischen Fotos aus der Nierswalder Geschichte ausgestattet. Für den kleineren Raum für kreative Gesprächsrunden hat sie stilvolle Holzmöbel vom Gocher Domus-Team ausgesucht. Sie wurden gefertigt von Menschen mit und ohne Behinderung. Domus ist ein Integrationsunternehmen der Lebenshilfe Leben und Wohnen Kleve. Im Flur zwischen den „Werkräumen“ wurde eine Kaffee-Ecke für die Pausen eingerichtet. Überall erinnern kleine Details an Früher: eine hölzerne Werkbank, die Schulbänke und ein großer Holzklotz, an dem die alten Lichtschalter und Stromkästen montiert wurden. „Die wollte ich einfach nicht wegwerfen“, sagt Sigrid Dittrich und betätigt einen antik anmutenden schwarzen Schalter. Er ist noch gängig und ein schmucker Blickfang auf dem Weg zu den Seminarräumen.

Die Idee, den alten Schulkeller auszubauen, kam den Dittrichs bei einer Teamfeier mit ihren Mitarbeitern. „Wir waren draußen, aber plötzlich hat es so geregnet, dass wir kurzerhand in den Keller gingen. Da war es so gemütlich, dass mein Mann und ich später dachten: Warum machen wir nichts daraus?“, erzählt sie. Das Arrangement für Tagungsgäste sei für sie auch ein wichtiges zweites Standbein neben Hotel- und Restaurantbetrieb und also lohnenswert, es auszuweiten.

Nicht nur Firmen und Gruppen aus der Umgebung nutzten das Gebäude, in dem die Gäste im Erdgeschoss auch übernachten können. Auch aus dem Ruhrgebiet kämen die Besucher. „Weil sie die ländliche Ruhe hier schätzen“, so Dittrich. Sind mehrtägige Veranstaltungen geplant, bietet das Haus auch Freizeitmöglichkeiten zur Entspannung in der Natur. Gästeführer Gustav Kade begleitet Fahrrad- und Wandertouren. Organisiert werden können auch teambildende Maßnahmen wie Paddeln auf der Niers, Bogenschießen oder Kreativ-Workshops.

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