Goch Neue Kunst auf altem Hof

Goch · Hof Nr. 3 nennen Hans-Hermann Bottenbruch und Harald Rickes ihre Immobilie und deren für Pfalzdorf einzigartige Nutzung. Kunst, Kunsthandwerk und anderes: Mit dem ehemaligen Bauernhof haben sie noch viel vor.

 Ein alter Bauernhof für die Kunst: Hans-Hermann Bottenbruch vor seinem Eingang in Pfalzdorf.

Ein alter Bauernhof für die Kunst: Hans-Hermann Bottenbruch vor seinem Eingang in Pfalzdorf.

Foto: Gottfried Evers

goch-pfalzdorf Jeff Koons ist dabei. Markus Lüpertz und Thomas Baumgärtel sind es auch. Dali, Chagall, Fuchs und Jonas sind ebenfalls vertreten. Ein Hof wird zum Museum, eines, das ständig wächst, auf Zeit, in Gochs einzigem Kunstmarkt auf dem platten Land. Und der ist wirklich auf einem Hof, einem ehemaligen Bauernhof nämlich. Hans-Hermann Bottenbruch und Harald Rickes eröffnen mit Arbeiten dieser und anderer Künstler am Samstag in Pfalzdorf an der Frankfurter Straße ihren "Summer of Art", ihren Kunstsommer.

 Zwei Beispiele, die die Bandbreite des Ausgestellten zeigen: ein Holzschnitt...

Zwei Beispiele, die die Bandbreite des Ausgestellten zeigen: ein Holzschnitt...

Foto: Evers, Gottfried

Hof Nummer drei, Kunstmarkt Nummer drei, nach der gelungenen Premiere 2010 und der Fortsetzung im vergangenen Jahr: Eine Erfolgsgeschichte geht weiter. Hans-Hermann Bottenbruch treibt sie mit großem Elan und großer Begeisterung voran. Geht doch damit auch ein Lebenstraum für ihn in Erfüllung. Der gebürtige Oberhausener, Jahrgang 1952, bekennt, er wollte nie etwas anderes machen, als künstlerisch frei und selbstständig zu arbeiten.

 ...und sehr "Gegenständliches", das wenige als "Kunst" betrachten werden.

...und sehr "Gegenständliches", das wenige als "Kunst" betrachten werden.

Foto: Evers, Gottfried

Er absolvierte Ausbildungen als Designer und Grafiker. Arbeitete beispielsweise mit Heinrich Siepmann zusammen, auch mit Werner Graef. Und baute einen Grafik-Spezialbetrieb in Mülheim an der Ruhr und Essen auf. Rasch kamen Aufträge im Bereich Kunst und Werbung aus dem In- und Ausland. Mit Künstlern wie A. R. Penck, Jörg Immendorf und Markus Lüpertz arbeitete er zusammen. Lebte weiter seinen Traum, wurde freischaffender Künstler, verdiente sein Geld so — und auch als Grafik-Designer in Belgien und Spanien. Bottenbruch (verheiratet, Vater einer Tochter) zog 2006 nach Pfalzdorf. Gemeinsam mit Harald Rickes entwickelte Bottenbruch die Idee des Gocher Kunstmarktes, steckte eine Menge Geld und noch mehr Eigenleistung in Projekt und Hof.

"Der Markt soll wachsen", hatte Hans-Hermann Bottenbruch beim Start vor zwei Jahren gesagt. Ein Wunsch, eine Selbstverpflichtung. Kreative, Interessierte und Kunden solle der "Hof Nummer 3" in Pfalzdorf zusammenführen. Lesungen, Filmvorführungen, Konzerte und Kulinarisches als Ergänzung zur Kunst.

Bottenbruch und Rickes treiben das Projekt weiter voran. Und hoffen nun auf viele neugierige Besucher, auf neugierige "Seh-Leute". Ihnen präsentieren sie Arbeiten ganz unterschiedlicher Künstler mit ganz unterschiedlichen Arbeiten, Auffassungen, Lebensläufen. Bis zum 20. Oktober ist er geöffnet. "Während der Ausstellungsdauer werden ständig neue Exponate hinzugefügt", betont Bottenbruch. Zur Eröffnung Samstag, 17 Uhr, gibt's einen Vortrag von Kurator, Künstler und Autor Detlef Lehmann.

(RP)
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