Nach Corona-Pause Sternsinger sind auch in Goch unterwegs

Goch · Vor zwei Jahren gab’s ein Online-Video, im vergangenen Jahr Kescher als Spendendosen. 2023 ziehen die Sternsinger, von Erwachsenen begleitet, wieder „normal“ durch die Straßen und bringen ihren Segen.

 Die Sternsinger schreiben ihren Segenswunsch mit Kreide an die Haustüren oder überreichen einen Aufkleber. Das Geld, das sie einsammeln, kommt weltweiten Kinderhilfsaktionen zugute.

Die Sternsinger schreiben ihren Segenswunsch mit Kreide an die Haustüren oder überreichen einen Aufkleber. Das Geld, das sie einsammeln, kommt weltweiten Kinderhilfsaktionen zugute.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Es soll Kirchengemeinden geben, in denen der Brauch komplett eingeschlafen ist, weil einfach nicht mehr genügend Kinder zur Verfügung stehen, die als Heilige drei Könige aus dem Morgenland durch die Straßen ziehen, um Spenden zu sammeln. In Goch ist das nicht so; zur Erleichterung der Verantwortlichen in der Kirchengemeinde St. Arnold Janssen sind rund 50 Kinder bei der diesjährigen Aktion dabei. „Wir haben sie in 15 Gruppen eingeteilt, die durch die Gemeinde ziehen“, berichtet Niklas Kuypers-van der Staay. Gemeinsam mit seiner Frau und einigen weiteren jungen Erwachsenen hat er sich früh genug um die „Rekrutierung“ der Kinder gekümmert.

Am heutigen Samstag ziehen die Mädchen und Jungen von der Arnold-Janssen-Kirche aus in die für sie erreichbaren Straßen, am Sonntag kann man Heilige Könige im Umfeld der Maria-Magdalena-Kirche sehen. „Die kleinen und großen Königinnen und Könige freuen sich, Ihnen und Ihren Familien den Segen an die Haustür zu bringen“, schrieb Pfarrer Manfred Krause im jüngsten Pfarrbrief. Das 65. Dreikönigssingen steht unter dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“. Allein im vergangenen Jahr wurden trotz der Corona-Umstände  38,6 Millionen Euro eingenommen.   8654,10 Euro davon kamen aus Goch. „Wir haben im vergangenen Jahr sehr mit uns gerungen, ob wir die Kinder losschicken können und haben schließlich bunte Kescher mit langem Stiel gebastelt, die sie den Spendern entgegenstrecken konnten, um Kontakte zu vermeiden“, erinnert sich Kuypers-van der Staay. Im Jahr davor waren Videos gedreht worden. „Dazu gab es digitale Spendendosen. Aber jetzt sind wir erleichtert, dass die Sternsinger wieder normal und analog  ziehen dürfen.“

Allerdings kann auch in Goch längst nicht mehr jeder Haushalt besucht werden, dazu sind nicht genügend Gruppen im Einsatz. „Wir werben in den Kommuniongruppen, in den Grundschulen und schreiben die Aktiven der Vorjahre an, persönliche Ansprache bringt am meisten“, weiß Kuypers van-der-Staay. So wie er und seine heute erwachsenen Mitstreiter sich noch aus KJG-Zeiten kennen, hofft er, dass es auch weiterhin Kinder geben wird, die einander verbunden bleiben und die  Aktion fortführen.

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