Goch Museumsleiter Schwering länger im Amt

Goch · Eigentlich könnte Dr. Burkhard Schwering am 1. Juli in den Ruhestand wechseln. Aber Kevelaers Museumschef bleibt lieber im Amt. Der Betreiberverein hat ihm die Verlängerung angeboten. Abwechslungsreiches Jahresprogramm.

"Der Betreiberverein hat mir angeboten, die Leitung des Niederrheinischen Museums für drei weitere Jahre fortzuführen. Dem habe ich zugestimmt", erklärte Burkhard Schwering jetzt auf Anfrage der Rheinischen Post. Er fühlt sich fit und hat noch einige Ideen — warum sollte er da mit 65 Jahren aufhören? So sieht das offenbar auch die Klever Kreisverwaltung mit Landrat Wolfgang Spreen an der Spitze. Das Museum gehört zu 80 Prozent dem Kreis und nur zu 20 Prozent der Stadt Kevelaer.

Das Niederrheinische Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte ist etwas Besonderes. "Böswillige Menschen nennen es ,Gemischtwarenladen', weil es so vielschichtig ist. Aber ich sehe es positiv: Wie zeigen eine große Bandbreite von Themen, jeder kann sich hier wiederfinden", sagt Schwering. Die Spielzeugsammlung inklusive begehbarem Kaufladen, die nachgebaute Volksschulklasse oder die zahlreichen Handwerke, die originalgetreu gezeigt werden, sind insbesondere bei Schulklassen beliebt.

Eng an Kevelaer gebunden ist alles, was mit der Wallfahrt zu tun hat, wechselnde Ausstellungen kommen regelmäßig hinzu. Seit einiger Zeit wird auch die darstellende Kunst in den Blick genommen. "Sie soll ein wichtiger Zweig des Hauses werden, ohne die anderen Sammlungen zu verdrängen", erklärt der Museumsleiter. Bekanntlich erwartet das Haus eine großzügige Schenkung; Leihgaben mit Werken von Mondrian, Barlach und Lüpertz aus dieser Privatsammlung wurden schon gezeigt. Ein Bild von Elvira Bach ist bereits dauerhaft aufgenommen.

Doch für das Jahr 2014 stehen erst einmal andere Themen an: Vom 1. März bis zum 13. April die Ausstellung "Phantastische Vielfalt" mit Grafik und Gemälden des Kevelaerer Künstlers und Kunsthandwerkers Karl Ricker, der 2001 verstarb. Ricker war bei Glas Derix beschäftigt, vielseitig talentiert und hat ein umfassendes Werk hinterlassen. Ganz anders die Bilder von Alexander Danov, der in Goch lebt und ein Atelier in Düsseldorf besitzt. Der Exilrusse nennt sich "Vertreter der Neuen Renaissance". Seine meist großflächigen, farbstarken Bilder in Tempera oder Acryl können seine künstlerische Ausbildung in der Sowjetzeit allerdings nicht verhehlen.

Ein echtes Kontrastprogramm dazu wird "Kevelaer im Spiegel alter Postkarten" sein — ein Beitrag zur 150-Jahr-Feier der Basilika. Gerne dürfen die Bürger eigene Bilder, Schriftstücke oder sonstige Erinnerungen beitragen. Für Kinder dürfte es Ende des Jahres Grund zum Jubeln geben. Dann wird eine große Playmobil-Ausstellung die Phantasie vor allem der jüngsten Museumsgäste anregen.

Vom 6. Dezember bis einschließlich 5. Februar darf dann geguckt und vermutlich auch gespielt werden. Parallel dazu sind zum Jahreswechsel natürlich wie immer die Krippen zu sehen.

(RP)
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