Goch/Uedem Mückenplage – Tipps gegen den Juckreiz

Goch/Uedem · Erst Hitze, dann viel Regen, jetzt wieder Hitze – die Witterung der vergangenen Wochen schaffte ideale Bedingungen für die Plagegeister. Apotheker Ulrich Schlotmann erläutert, wie man sich effektiv vor Mückenstichen schützen kann.

 Kleines Tier, kleiner Stich – aber die Wirkung, der Juckreiz ist beim Menschen oft enorm lästig.

Kleines Tier, kleiner Stich – aber die Wirkung, der Juckreiz ist beim Menschen oft enorm lästig.

Foto: dpa

Erst Hitze, dann viel Regen, jetzt wieder Hitze — die Witterung der vergangenen Wochen schaffte ideale Bedingungen für die Plagegeister. Apotheker Ulrich Schlotmann erläutert, wie man sich effektiv vor Mückenstichen schützen kann.

Nicht nur in den Hochwassergebieten, auch in Goch und Umgebung werden die Stechmücken derzeit zur echten Plage. "Das Klima und die gefüllten Gewässer bieten den Insekten gute Chancen, sich rasch zu entwickeln", sagt Birgit König vom Naturschutzbund (Nabu) NRW. Erst gab es relativ viel Regen, dann folgten Hitze und Schwüle — das ist ein idealer Nährboden für die Plagegeister.

Besonders betroffen sind die Orte in den Niers-Niederrungen. Erst regnete es so stark, dass die Teiche und Kolke viel Wasser aufnahmen. Dann kam das Rhein-Hochwasser hinzu, das sich unter anderem bis in den Altrhein fortsetzte. Bis vor wenigen Tagen noch hielt sich auf einigen Grünflächen das Wasser. Hinzu kommt das in den sehr tiefliegenden Gebieten auftretende Quellwasser, das die Pegel der Kolke zusätzlich anschwellen lässt. Überall dort treten Mücken derzeit in Schwärmen auf.

Das hat zur Folge, dass der Aufenthalt im Freien vielerorts ab den späten Nachmittags- oder Abendstunden zum Spießrutenlauf wird. Die Mücken sind sehr aggressiv, das heißt, sie lassen sich sofort auf der menschlichen Haut oder Kleidung nieder, um Blut zu saugen. Die Sprecherin des Nabu erläutert den Hintergrund: "Die ungeliebten Blutsauger sind ausschließlich Mückenweibchen. Sie benötigen das Protein aus ihrer Blutmahlzeit, um nach der Befruchtung Eier zu bilden und abzulegen. Ohne Protein aus Blut können sich Mücken nicht fortpflanzen."

Ulrich Schlotmann, Sprecher der Apotheker im Kreis Kleve, weiß, wie man sich vor den kleinen Blutsaugern schützen kann und welche Mittel nach Stichen Linderung versprechen. "Mücken stechen vor allem in der Abenddämmerung. Da Schweiß Geruchsstoffe enthält, die die Mücken anlocken, sollte man am frühen Abend duschen", sagt Schlotmann.

Menschen, die sich im Freien aufhalten, sollten bevorzugt helle Kleider tragen, denn Mücken steuerten eher dunkle Kleidung an.

"Bringen Sie am Schlafzimmerfenster ein engmaschiges Fliegengitter an, damit wenigstens die Nacht ruhig verläuft. Zusätzlich sollte man auf Mückenabwehrmittel, so genannte Repellents setzen — zumindest für den abendlichen Aufenthalt im Freien", empfiehlt der Apotheker. Der genaue Wirkmechanismus sei zwar noch nicht genau bekannt. Aber wahrscheinlich sei es so, dass die Mittel den menschlichen Eigengeruch verändern und dadurch verhindern, dass die Stechmücken auf der Haut landen, beziehungsweise vertreiben sie sofort wieder.

"Die Wirkdauer hängt unter anderem davon ab, wie sehr man schwitzt und welches Präparat man benutzt. Alle vier bis acht Stunden sollte man Repellentien jedoch erneut auftragen", betont Schlotmann. Wichtig sei es, solche Mittel möglichst lückenlos auf die Haut zu reiben. Manche Stoffe eigneten sich allerdings nicht für Babys und Kleinkinder, andere dürften bei Kindern nicht großflächig aufgetragen werden.

"Alternativen zu chemischen Wirkstoffen gibt es, nur schneiden ätherische Öle in Tests eigentlich immer schlechter ab als synthetische Repellents", erläutert der Apotheker. Außerdem hätten die Öle auch Nachteile. Die Haut mancher Menschen reagiere empfindlich auf ätherische Öle, sie bekommen Allergien. Viele ätherische Öle machten außerdem die Haut sonnenempfindlicher, was im Urlaub unerfreulich werden könne. Und der für eine Wirkung erforderliche intensive Geruch störe auch manchen, gibt Schlotmann zu bedenken.

In unseren Breiten übertragen Mücken nach derzeitiger Erkenntnis keine Krankheiten. "Im Zuge des Klimawandels könnte sich das jedoch ändern", betont Schlotmann. Keinesfalls sollten Gestochene sich kratzen. Denn: "Beim Kratzen an einem Mückenstich kann sich die Stelle infizieren und entzünden", warnt der Sprecher.

(RP)
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