Goch Motorrad-Wallfahrt geht in die 29. Runde

Goch · Weil es an Geld fehlte, stand die außergewöhnliche Wallfahrt kurz vor dem Aus. Mit Hilfe kleiner und großer Sponsoren findet sie nun am 21. und 22. Juli doch statt. Pfarrer Rolf Lohmann ist auf der Maschine dabei.

 Organisatoren und Sponsoren der Motorradwallfahrt stimmen sich vor der Gnadenkapelle schon mal für die Veranstaltung ein.

Organisatoren und Sponsoren der Motorradwallfahrt stimmen sich vor der Gnadenkapelle schon mal für die Veranstaltung ein.

Foto: gerhard seybert

Manchmal bleiben Jugendträume viel zu lange in der Garage stehen. Weil Beruf und Familie wichtiger sind — und es schlichtweg an Zeit mangelt. Doch einmal im Jahr macht Architekt Jörg Bousart aus Kevelaer eine Ausnahme. So, wie es am 20. und 21. Juli sein wird, wenn die traditionelle Motorradwallfahrt wieder Hunderte Biker zur Gnadenkapelle lockt.

Für eine ganz besondere Atmosphäre, das gute Miteinander und den Segen der PS-starken Maschinen sowie ihrer Fahrer, steigt auch Jörg Bousart endlich wieder auf sein Bike — und tut damit gleich in mehrfacher Hinsicht Gutes. Denn gemeinsam mit Hans-Gerd Jansen (Autohaus Mitsubishi Kamps), der Firma Elektro Wehren mit Diakon Jan Klucken und der Schreinerei von Peter Tervooren greift er nicht nur dem Projekt Motoradwallfahrt unter die Arme, sondern auch der Aktion Pro Humanität.

Die Kooperation der beiden Vereine ist neu. Und hat gleich mehrere gute Gründe. So stand die 29. Auflage der Motorradwallfahrt in Kevelaer ernsthaft auf der Kippe. Nach besonders schlechtem Wetter und geringen Einnahmen im vergangenen Jahr fehlte es dieses Mal an Mitteln zur Umsetzung des Großprojektes. "Dank vieler kleiner und großer Sponsoren haben wir es geschafft", verkündete Willi Verhülsdonk, zweiter Vorsitzender des ausrichtenden Vereins Motorradfahrer-Wallfahrt Kevelaer.

Zu einem der Höhepunkte in diesem Jahr zählt der Besuch von Weihbischof Laurent Lompo aus der Erzdiözese Niamey (Niger), der gemeinsam mit Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann auf dem Motorrad an der Lichterfahrt teilnehmen wird. Am Samstag, 20. Juli, rollen sie gegen 20 Uhr in Richtung Kapellenplatz und werden auch Station am Gnadenbild machen.

Genau da kommt die Aktion Pro Humanität ins Spiel. "Der Weihbischof ist mit seinem Moped rund 2000 Kilometer im Jahr für unsere Brunnenprojekte im Einsatz und sammelt so Kilometer-Geldspenden", erläuterte Elke Kleuren-Schryvers von der Aktion pro Humanität. Die vier Kevelaerer Sponsoren haben sich dazu sofort bereiterklärt — wegen der guten Sache und für den Erhalt der "MOWA" auch in 2013. Eine halbe Million Menschen aus der ländlichen Region des Niger haben durch 17 bereits gebaute Brunnen Zugang zu Wasser. Durch die "Brunnentour" sollen weitere Spenden generiert werden können. "Diese Motorradwallfahrt zeigt erneut, dass Kevelaer ein Ort für alle Menschen ist", so Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann, "die Mutter Gottes bietet ihnen einen besonderen Schutz und heißt sie alle herzlich willkommen." Dass mit der beliebten Veranstaltung nun auch noch die Aktion Pro Humanität unterstützt wird, sei eine sehr besondere Sache und schärfe "den Blick über unseren eigenen Tellerrand hinaus, für diese eine Welt", so Lohmann.

(RP)
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