Goch Modernisierte Unterrichtsräumeauf der Gaesdonck

Goch · Das Gymnasium Gaesdonck hat in den vergangenen Monaten neue Physik- und Chemiesäle eingerichtet. Am Samstag gibt es beim Tag der offenen Tür Gelegenheit, sich das Ergebnis anzusehen.

Goch: Modernisierte Unterrichtsräumeauf der Gaesdonck
Foto: SETTNIK

Um Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften zu begeistern, ist es hilfreich, sie ganz aktiv mitmachen zu lassen. Der Lehrer am Pult und die staunenden Schüler in den Sitzreihen vor ihm - das ist gerade in den Fächern Physik, Chemie und Biologie nicht mehr zeitgemäß. Zumal es inzwischen praktische Ausstattung für die Räume gibt, die ganz anderen Unterricht ermöglichen. Das katholische Gymnasium und Internat Gaesdonck hat in den vergangenen Monaten neue Physik- und Chemiesäle eingerichtet, die ohne den altertümlichen Hörsaalcharakter mit aufsteigenden Sitzreihen auskommen. "Das finden zwar einige jüngere Schüler auch schade, aber sie erkennen natürlich die neuen Möglichkeiten", weiß Fachlehrer Udo Hanisch. Die Klasse 7, die gerade Chemie im komplett neuen Raum hat, darf schon erste Experimente durchführen. Solche, bei denen nichts Schlimmes passieren kann. Allenfalls klebrige Finger sind zu erwarten.

Die Jungen und Mädchen haben jeweils zu zweit einen Experimentierkasten vor sich, der unter anderem Spritzen, Silikonschläuche, Luftballons und Brausetabletten enthält. Die Zwölfjährigen sollen herausfinden, wieviel Gas eine aufgelöste Sprudeltablette absondert. "Probiert's einfach aus, lasst euch etwas einfallen. Aber jeder zieht bitte eine Schutzbrille auf, und anschließend werden die Hände ebenso wie die Materialien und die Tische gereinigt." Soweit alles wie früher, nur dass kein "Versuchsaufbau" vorgegeben wird. "Moderner Unterricht beinhaltet neben dem Ausprobieren auch das Scheitern, Wiederholen und neu ausdenken", erklärt Hanisch der Rheinischen Post. Und für fortgeschrittene Schüler warten die Räume mit sehr funktionellen Hilfen auf: "Ich kann vom Steuerungspult hier vorne Lifte von der Decke herablassen, die den Schülern an ihren Tischen Gas, Strom und Internetanschluss zur Verfügung stellen", sagt der Lehrer und führt es auch gleich vor. Seitlich gibt es noch Waschbecken, so dass nicht 25 Schüler für jede 50 Milliliter Wasser nach vorne spazieren müssen. Ohnehin ist experimentelles Lernen natürlich etwas unruhiger als Frontalunterricht.

Ein Not-Knopf im Lehrer-Bereich und weitere seitlich an den Wänden sind blitzschnell zu erreichen, wenn das mal nötig werden sollte. "Auch das Gas oder den Strom kann ich abschalten, sobald dies nicht mehr benötigt wird." Das macht das praktische Arbeiten deutlich sicherer. Und wenn es mal stinkt oder ungesunde Dämpfe von einem Versuch ausgehen sollten, dann kann der Lehrer dies in einem mobilen gläsernen Schrank vorführen, der oben einen Abzug hat, so dass kein unerwünschter Geruch in den Klassenraum dringt. Auch die Schränke im Nebenraum, in denen Laugen und Säuren aufbewahrt werden, sind ständig an ein solches Abluftsystem angedockt. Alles, was Hanisch und seine Kollegen aufschreiben müssen, können sie auf eine digitale Tafel schreiben mit Touchscreen-Oberfläche wie beim Handy. Eltern, Geschwister und andere Familien, die sich für Gaesdonck interessieren, können am Tag der offenen - Samstag, 9. Dezember, von 10 bis 15 Uhr -alle Neuerungen in Augenschein nehmen und natürlich auch alles andere, was gleich geblieben ist. Die vielseitigen Angebote in den Bereichen Sport, Musik, Kunst, das großzügige Gelände, die Fördermöglichkeiten im Tagesinternat. Lehrer, Erzieher und auch Schüler stehen bereit, um die Gäste herumzuführen und Fragen zu beantworten. Die Schulleitung informiert über die schulischen Möglichkeiten, auch über die Chancen für Seiteneinsteiger, die etwa nach der Realschulzeit zur Gaesdonck wechseln wollen.

(RP)
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