Goch Mobbing im Keim ersticken

Goch · Die Leni-Valk-Realschule Goch veranstaltet Projekttage zum Thema Mobbing und Cybermobbing für alle Sechstklässler. Damit soll den Kindern gezeigt werden, wie man Probleme ohne Gewalt oder Diskriminierung löst.

 Sprechen statt mobben: In der Gocher Realschule geht es um die gewaltfreie Lösung von Problemen.

Sprechen statt mobben: In der Gocher Realschule geht es um die gewaltfreie Lösung von Problemen.

Foto: privat

Das Phänomen ist allgemein bekannt: Im Zeitalter digitaler Netzwerke kann jeder Mensch mit Internetzugang bequem vom Rechner aus seine Meinung kundtun, ohne dabei sein Gesicht zeigen zu müssen. Doch gerade die Anonymität im Netz verleitet viele dazu, die grundlegenden sozialen Spielregeln über Bord zu werfen. Nie zuvor war es so einfach, herablassende oder beleidigende Bemerkungen zu machen, ohne dafür ernsthafte Konsequenzen erwarten zu müssen.

Um Gewalt unter Kindern und Jugendlichen frühzeitig entgegenzuwirken und nachhaltig dafür zu sorgen, dass Probleme kommunikativ statt aggressiv gelöst werden, führt die Gocher Realschule für alle Sechstklässler drei Projekttage zum Thema "Chancen und Gefahren der Medien Computer und Handy sowie Mobbing /Cybermobbing" durch. Anja Derksen vom Verein "Stop Crime Kleve" wird das Projekt begleiten und den Kindern wichtige Kompetenzen am Computer und darüber hinaus vermitteln.

"Das Erlangen von Medienkompetenzen soll den Kindern und Jugendlichen dazu dienen, die faszinierende Welt des Mediums Computer chancenreich zu nutzen, aber den Gefahren nicht zu erliegen", sagt Schulleiterin Ursula Arens. Darüber hinaus gelte es im Vorfeld zu klären, was unter Gewalt oder Mobbing konkret verstanden wird. "So kann ein unbeabsichtigter Schubser als Angriff verstanden werden. Und was der eine als normalen Umgangston bezeichnet, kann bereits eine schwere Beleidigung sein", so Arens. Auch Gewalt gegen Sachen, wie beispielsweise Graffiti, sei für den einen Kunst, für den anderen Schmiererei.

"Es ist wichtig, Kindern und Jugendlichen frühzeitig soziale Kompetenzen und Verantwortungsbereitschaft gegenüber sich selbst, gegenüber anderen und auch gegenüber Sachen zu vermitteln", unterstreicht die Schulleiterin. "Gewaltprävention muss frühzeitig beginnen und langfristig angelegt sein. Genau hier setzt unser Projekt an." Unterstützt wird das Ganze vom Förderverein der Leni-Valk-Realschule, der die Hälfte der Kosten übernimmt.

"Mobbing in der digitalen Welt", so lautet auch die Überschrift zu den einleitenden Worten der stellvertretenden Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann in der neuesten Ausgabe von "Schule NRW". Die Gocher Realschule setzt sich bereits seit Jahren intensiv mit dieser Thematik auseinander.

(RP/rl)
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