Goch Mittelalterliches Osterfest auf Gut Graefenthal

Goch · Der diesjährige Ostermarkt lädt ein zur Reise in die Gründungszeit des Klosters an der Niers. 500 Aussteller und mehrere tausend Besucher werden zum ersten mittelalterlichen Markt seit dem Verkauf des Geländes erwartet.

Feuerschlucker, Gaukler, Bänkelsänger, Händler aus aller Herren Länder, eine spannende Schlacht auf dem Feld und der Kampf zu Pferd - wieder einmal ist Gut Graefenthal, das ehemalige Zisterzienserinnenkloster an der Niers, stattliche Kulisse für einen mittelalterlichen Markt. Zum diesjährigen Osterfest erwarten die Veranstalter über 500 Aussteller. An den drei Tagen von Ostersamstag bis -Montag können Besucher das Mittelalter mit allen Sinnen erleben.

Während der Markt im Herbst das Spätmittelalter zum Thema hat, geht es im Frühjahr um Kultur und Geschichte des Früh- und Hochmittelalters. Die Zeitreise landet im Jahre 1248, als Graf Otto II. auf Bitten seiner Gemahlin Margarethe von Kleve das Kloster Graefenthal stiftet. Ein großer Markt und Feierlichkeiten finden statt. Dabei fehlt es nicht an Musikanten, Händlern aus fernen Ländern und edlen Rittern, die zeigen möchten, wie kampferprobt sie sind.

Authentisch ist das mittelalterliche Ambiente, weil die Aussteller aus den Niederlanden, Deutschland, Belgien, Großbritannien und der Schweiz in Zelten auf dem Gelände lagern. "Sie leben an den drei Tagen auch so wie damals, machen das ganze Programm, sind total integriert", berichtet Emma Hogendoorn vom Organisationsteam.

Neu im Programm ist eine Falkner-Show. Die Falknerei als die Kunst des Abrichtens von Greifvögeln und die Jagd mit ihnen erlebte im Hochmittelalter eine Blütezeit und passt perfekt in den Mittelaltermarkt. An jedem der drei Veranstaltungstage gibt es jeweils um 14 Uhr eine Modenschau, die besonders die Kleidung der Adelsgesellschaft präsentiert, und um 16 Uhr eine inszenierte Feldschlacht, immer wieder ein beliebter Anziehungspunkt für die Gäste. Nicht nur kriegerische Kämpfe sind zu sehen, sondern auch sportliche Ritterturniere. Bei der "Kiddy-Battle" können die kleinen Besucher sich mit Schaumstoff-Schwertern austoben. Außerdem dürfen die Kleinen modellieren, Brötchen backen, filzen oder das Bogenschießen kennenlernen. Spielleute und fahrende Musikanten, die Live-Bands des Mittelalters, unterstreichen mit musikalischen Darbietungen auf traditionellen Instrumenten die Atmosphäre.

"Die Mittelaltermärkte zu organisieren macht uns sehr viel Spaß", sagt Hogendoorn von der niederländischen ADG-Gruppe. Jetzt sei man noch flexibler, seit die Gruppe, die bereits fünf Jahre als Pächter auf Gut Graefenthal lebt, nun Besitzer ist. "Viele Helfer sorgen für den reibungslosen Ablauf", betont Hogendoorn. Früher hätten sie Aussteller und Händler suchen müssen, heute bekämen sie die Anfragen von überall. Die internationale Mischung sorge dafür, dass es immer Neues zu entdecken gibt. Auch die Zahl der Besucher sei stetig gewachsen, mehrere Tausend würden erwartet.

(ath)
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