Goch "Miteinanderfest" mit Tanz und Kochen

Goch · Die Party der Kulturen auf dem Gocher Marktplatz stieß auf eine große Resonanz. "Runder Tisch" hatte die Freiluft-Feier unter Schirmherrschaft des Bürgermeisters Ulrich Knickrehm bei herrlichem Sonnenschein organisiert.

 Tanzen auf dem Gocher Markt - ein Teil des Integrationsprojekts, das von vielen Menschen besucht wurde.

Tanzen auf dem Gocher Markt - ein Teil des Integrationsprojekts, das von vielen Menschen besucht wurde.

Foto: Klaus-Dieter Stade

"Astragale" - das Spiel mit den Knochen - wurde früher auch bei uns gespielt. "Aber hier geriet es in Vergessenheit", erklärte Susanne Klein, Mitorganisatorin beim Integrationsprojekt "Komm und koch". Doch beim "Miteinanderfest - Goch-together-Party" am Samstag auf dem Gocher Marktplatz lebte das alte Spiel wieder auf. Junge Syrer, Iraker und Türken, die das Spiel mit den Knochen aus dem Sprunggelenk der Ziege - heute nimmt man Kunststoffknochen - gut beherrschen, erklärten es den Besuchern. Und auf einem Teppich sitzend wurde es dann gemeinsam gespielt. "Das hat mit Geschicklichkeit zu tun", sagte Susanne Klein, deren Kochgruppe sich an jedem ersten Samstag im Monat im evangelischen Gemeindehaus trifft. Jeder ist willkommen. "Wir kochen international, jeder Teilnehmer bringt Rezepte aus seiner Heimat mit."

Neben dieser Gruppe gibt es unter anderem beim "Runden Tisch", dessen Vertreter das Fest organisierten, auch die Hausaufgabenhilfe, "Radfahren für Frauen", die Gruppe "Furniture & More", die Möbel, Elektrogeräte und Fahrräder repariert und an Flüchtlinge verteilt, und das Begegnungscafé. "Jede Gruppe hat sich etwas anderes für das Fest überlegt. Es ist toll, dass so viele mitmachen, alle ehrenamtlich", sagte die evangelische Pfarrerin Rahel Schaller, die sich über die positive Resonanz der Besucher freute. Fotowände präsentierten die Arbeit der Gruppen. Bürgermeister Ulrich Knickrehm hatte die Schirmherrschaft übernommen, da er nicht selber kommen konnte, übernahmen der stellvertretende Bürgermeister Detlef Werner und der amtierende Karnevalsprinz Johannes Hondong die offizielle Begrüßung der Gäste.

 Spiele aller Art für die kleinen Gäste sorgten beim Miteinanderfest für viel Abwechslung.

Spiele aller Art für die kleinen Gäste sorgten beim Miteinanderfest für viel Abwechslung.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

Zahlreiche Gocher Bürger, Flüchtlinge und Asylsuchende tummelten sich am Samstagnachmittag bei herrlichem Wetter auf dem Marktplatz. Beim Programm war für jeden etwas dabei. Minis aller Nationalitäten hüpften auf der großen Hüpfburg herum, die etwas größeren Kinder und Jugendlichen traten beim Tischtennis und beim Menschenkicker gegeneinander an - alle Teams bunt gemischt. Sich sportlich betätigen kann man auch ohne gemeinsame Sprache, stellten sie fest und hatten viel Spaß miteinander. Auch künstlerisch tätig wurden die Kids. Mit Fahrradfahren trieben sie eine Zentrifuge an, in der ein leeres Blatt lag. Darauf wurde dann Farbe gegeben, die sich durch die Zentrifugalkraft verteilte. Lachen und Applaus waren zu hören, als ein kleiner Zirkus mit Tierdressur, Seiltanzen und Clownerien seine Vorführung hatte.

Für Musik sorgte unter anderem das Klever Freundschaftsorchester mit Roma aus Syrien, Manuel Hermsen mit Liedern zum Mitsingen und der Syrer Amar, der auch ein Lied über Heimweh und die Dankbarkeit den Europäischen Staaten gegenüber für die Aufnahme der Flüchtlinge getextet hatte.

Natürlich gab es auch besondere kulinarische Köstlichkeiten. Neben Waffen und Gebäck standen lange Schlangen am Stand, wo Lahmacun gebacken wurde, ein Fladenbrot aus Hefeteig, das vor dem Backen dünn mit einem würzigen Ragout aus Hackfleisch bestrichen wird und in dem Zwiebeln, Gurken und Tomaten eingerollt werden.

(RP)
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