Goch/Winnekendonk Mit Radrennen den Krebs bekämpfen

Goch/Winnekendonk · "Aufgeben kommt nicht in Frage" ist das Motto einer Radsport-Veranstaltung, mit der Landwirte den Krebs bekämpfen wollen. Der Gocher Chefarzt Volker Runde wirbt für das Projekt. Jeden der 223 Teilnehmer unterstützen Sponsoren.

 Petra und Georg Biedemann aus Winnekendonk haben die "Big Challenge" mit zahlreichen weiteren Helfern - viele aus der Landwirtschaft - vorbereitet. Jetzt freuen sie sich auf den Aktionstag und hoffen auf viele Spenden für die Krebshilfe.

Petra und Georg Biedemann aus Winnekendonk haben die "Big Challenge" mit zahlreichen weiteren Helfern - viele aus der Landwirtschaft - vorbereitet. Jetzt freuen sie sich auf den Aktionstag und hoffen auf viele Spenden für die Krebshilfe.

Foto: privat

Georg Biedemann ist Landwirt. Mit seinem großen Betrieb hat der Schweinehalter eigentlich genug zu tun. Doch obwohl die Arbeit auch körperlich hart ist, braucht Biedemann zusätzlich noch jede Menge sportlicher Herausforderung. Seit einer Verletzung hat er das Marathonlaufen aufgegeben, fährt aber jetzt mit derselben Begeisterung Rennrad. Und möchte, dass der Sport nicht nur seiner eigenen Gesundheit, sondern am besten auch anderen Menschen nutzt. Deshalb organisieren der Winnekendonker und seine Frau Petra gemeinsam mit dem Kevelaerer Ehepaar Meurs am Samstag, 21. Juni, die "Big Challenge", ein Radsportereignis zugunsten Krebserkrankter. Mittelpunkt der Veranstaltung wird Winnekendonk sein.

 Prof. Volker Runde (links) vom Karl-Leisner-Klinikverbund testete die Strecke vorab schon mal mit Georg Biedemann.

Prof. Volker Runde (links) vom Karl-Leisner-Klinikverbund testete die Strecke vorab schon mal mit Georg Biedemann.

Foto: privat

Biedemann hat im vergangenen Jahr mitgemacht bei der "Big Challenge" niederländischer Berufskollegen. Die organisieren seit Jahren Radrennen auf den Spuren der Tour de France. Die Bergtour führte nach Alpe d'Huez, ein Anstieg, der selbst Profis Respekt einflößt. Die niederländischen und deutschen Teilnehmer fuhren jedoch nicht ein- oder zweimal den Berg hinauf, sondern bis zu sechsmal. "Das hatten Fachleute nicht für möglich gehalten, aber wir haben gesagt: Das Unmögliche möglich machen ist genau das, worum es uns geht. Vor der Herausforderung seines Lebens steht nämlich auch der Krebskranke, der alle Kräfte mobilisieren muss und nicht aufgeben darf, wenn er seine Chance wahren will."

Das Motto "Aufgeben kommt nicht in Frage" steht nun auch über der niederrheinischen "Big Challenge", die von Winnekendonk über die Sonsbecker Schweiz nach Xanten und zurück führt. 43 Kilometer lang ist die Marathonstrecke, die am 21. Juni mehrere Male gefahren werden kann. Läufer haben sich übrigens auch angesagt. Alles, was es an Hügeln auf dieser Strecke gibt, wird einbezogen, um die Tour möglichst hart zu machen. "So kommen wir immerhin auf 270 Höhenmeter", schmunzelt Biedemann. Dabei ist dank der mäßigen Steigungen für die Teilnahme nicht unbedingt ein Rennrad nötig; ein gutes Tourenrad tut's auch. Viel wichtiger ist, im Vorfeld genügend Sponsoren zu finden. Mindestens 500 Euro Einsatz muss jeder Sportler vorab einzahlen, viele haben schon einige tausend überwiesen. Insgesamt wollen 223 Männer und Frauen am Start sein.

Sämtliches Geld wird onkologischen Spitzenzentren zugute kommen, die es für Früherkennung, Diagnostik und Therapie benötigen. "Heutzutage erkrankt jeder dritte Mensch an Krebs, mit oft schwerwiegenen Folgen", erklärt Biedemann. Ebenso schlimm wie die tatsächliche Lebensbedrohung empfänden dabei viele die Ängste und den Rückzug der Gesellschaft, die mit dem Thema nicht umgehen könne. Deshalb die Devise: nicht aufgeben!

Bekannte Bürger aus dem Kreis Kleve sind bei der "Big Challenge" dabei, so zum Beispiel Prof. Volker Runde, Chefarzt der Inneren samt Onkologie am Gocher Krankenhaus. Der Sportler hat schon im Vorfeld die Werbetrommel gerührt, großzügige Sponsoren gefunden und die Strecke getestet. Seine Motivation für die Teilnahme ist klar: "Mir geht es darum, die deutsche Krebshilfe mit viel Geld auszustatten, damit auch die Patienten im ländlichen Raum in Studien eingebunden werden. Wir arbeiten längst vernetzt mit den großen Tumorzentren und nutzen deren Expertise, um die Patienten im Kreis Kleve ebenso gut zu behandeln wie solche in Großstädten." Seine Krebspatienten seien fast immer gern bereit, an Studien teilzunehmen, denn dadurch profitierten sie von Probe-Untersuchungen, Onlineberatung und modernsten Therapieempfehlungen. "Viele dieser Leistungen bezahlt die Krankenkasse nicht, deshalb sollten wir die deutsche Krebshilfe mit möglichst viel Geld ausstatten", wirbt der Facharzt für das sportliche Event.

(RP)
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