Kirche in Kevelaer Kardinal Woelki begleitet Malteserwallfahrt

Spätzle, Rindergeschnetzeltes und Apfelrotkohl. Malteser-Feldköche beköstigen zahlreiche Gläubige.

 Kardinal Rainer Maria Woelki im Gespraech mit Begleitpersonen der Pilger.

Kardinal Rainer Maria Woelki im Gespraech mit Begleitpersonen der Pilger.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Zum 35. Mal pilgerten die Malteser zusammen mit mehr als 1000 älteren, kranken und behinderten Menschen aus dem Erzbistum Köln nach Kevelaer. Menschen aus Siegburg, Mettmann, Neuss und vielen weiteren Städten und Kreisen der Diözese Köln machten sich mit rund 40 Reisebussen auf den Weg in die Wallfahrtsstadt.

Die Malteser Ortsgruppen organisierten mit ihren rund 80 ehrenamtlichen Helfern die Reise. Bereits in den Bussen wurde gesungen und gebetet. „Viele unsere überwiegend älteren, kranken und in ihrer Mobilität eingeschränkten Gäste kommen bereits seit Jahren mit uns nach Kevelaer“, informierte der Wallfahrtsleiter der Malteser Albrecht Prinz von Croÿ.

Viele Menschen treffen auf den Malteserwallfahrten alte und neue Bekannte und können beim gemeinsamen Feiern und Erleben der Wallfahrt für ein paar Stunden ihre Sorgen hinter sich lassen, erzählte er. Gegen 11 Uhr kamen die Pilger und Helfer in Kevelaer an.

Die Wallfahrt startete mit einer Prozession zur Gnadenkapelle der Trösterin der Betrübten und der Begrüßung der Pilgergruppe. Im Anschluss begann das feierliche Pontifikalamt in der Basilika mit dem Erzbischof von Köln Rainer Maria Woelki. Die Wallfahrtsmesse wurde im katholischen TV (EWTN TV) live übertragen. Um kurz vor halb eins versammelten sich die Malteser-Helfer vor der Marienbasilika, um Schilder hochzuhalten, auf denen die unterschiedlichen Ortsgruppen erkenntlich waren. Für jede Ortsgruppe wurden nämlich im Vorfeld Speisetische im Forum beschriftet, an denen gemeinsam zu Mittag gegessen werden sollte. Nach und nach trudelten die Pilger im Forum ein, um sich von den Feldköchen beköstigen zu lassen. Auf der Speisekarte standen Rindergeschnetzeltes, Apfelrotkohl, Spätzle und Schoko-Vanille-Pudding.

Christian Löllgen aus Bonn ist einer von 18 Feldköchen, der schon seit acht Uhr morgens „am Herd“ stand. Am frühen Vormittag wurde bereits das Fleisch angebraten, berichtete der gelernte Koch. Im Gegensatz zu den meisten anderen Feldköchen arbeitet Löllgen auch hauptberuflich als Koch in einem rheinland-pfälzischen Altenheim. Elf der 18 Köche haben jüngst ihren einwöchigen Feldkoch-Lehrgang in Neuss hinter sich gebracht. Die Teilnehmer zog es aus Berlin, Würzburg und Papenburg an den linken Niederrhein.

Zwischen neun und 17 Uhr wurden sie eine Woche lang in Theorie wie der Hygiene und der Mengenberechnung und praktischen Kocharbeiten an der Taktischen Feldküche 250 (TFK 250) ausgebildet. Die großen Kessel, in denen die Speisen gekocht werden, stammen aus alten Bundeswehrbeständen. Sie werden mit Propangas betrieben, informierte Löllgen. „Auf vier Feldherden wurden bereits gestern 80 bis 90 Portionen für unsere Leute gekocht“, erzählte der gelernte Koch aus Bonn.

Schließlich traf auch Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki im Pax Christi ein. Bevor er sich bei den Maltesern sein Mittagessen holte, machte er an einigen Tischen Halt, um sich mit den speisenden Pilgern aus seiner Diözese zu unterhalten.

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