Goch Lange Nacht der Planeten

Goch · Am deutschlandweiten Astronomietag kamen in der Volkssternwarte in Nierswalde viele Interessierte zusammen, um einen Blick durchs Teleskop zu werfen: auf den Spuren von Venus und Co.

 Der Blick auf Planeten und Sterne interessierte am Samstagabend viele Besucher, die zum Teil lange Anreisen auf sich genommen hatten.

Der Blick auf Planeten und Sterne interessierte am Samstagabend viele Besucher, die zum Teil lange Anreisen auf sich genommen hatten.

Foto: Klaus-Dieter Stade

GOCH-Nierswalde Vielleicht noch zehn Minuten? Oder fünf? Da musste der siebenjährige Noel-Maximilian aus Pfalzdorf ein bisschen drängeln. Doch Mars ließ sich Zeit. Der sehnsüchtig erwartete Planet stand am frühen Abend noch nicht so optimal, dass Noel-Maximilian ihn hätte beobachten können. Dennoch – auch ohne den Mars gesehen zu haben – die lange Nacht der Planeten anlässlich des 10. Deutschen Astronomietages war ein Highlight in der Volkssternwarte Goch / Kleve in Nierswalde. Nicht nur für den siebenjährigen Pfalzdorfer, sondern für zahlreiche Besucher mehr.

Einer der eifrigsten unter ihnen war der kesse junge Mann jedoch mit Sicherheit. Schließlich hatte er längst Jupiter und Venus erspäht –mit dem bloßen Auge sowie dem gekonnten Blick durchs Teleskop. "Das ist spannend", war er sich am Samstagabend ganz sicher. Auch die Fotoausstellung, unter anderem mit "zerplatzten Sternen, die aussehen wie Feuer", hatte ihn beeindruckt.

Genauso sollte es sein. Denn zum "Astronomietag 2012" öffneten alle Sternwarten, Planetarien sowie astronomische Institute bundesweit ihre Pforten für solche Besucher, die sonst keine Gelegenheit für den fachmännischen Blick gen Himmel haben. Ein "guter Anlass" sei eine solche Aktion, um die Sternwarte und den dahinter stehenden Verein kennen zu lernen, fanden einige Gäste. Viele von ihnen waren zum ersten Mal vor Ort und nahmen den Astronomietag zum Anlass für ihren Premieren-Besuch.

Also ein Abend zum Schauen, Erleben und Fragen stellen? "Ja, genau", antwortete Ernst Pötter, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Volkssternwarte Goch/Kleve. Während die Venus bereits am Taghimmel bestens zu erkennen war, folgten weitere Planeten bei Dunkelheit. Vier der insgesamt acht standen im Fokus des Abends. Darüber hinaus ging's um die Sterne und den "Abendstern" Venus, der gar kein Stern, sondern ein Planet ist.

In Nierswalde verfügen die (Hobby-)Astronomen über eine relativ gute Position und hatten am Samstag meist klare Sicht. Einzig die Luftfeuchtigkeit trübte das Bild ein wenig – die Taukappe, die das Beschlagen des Objektivs verhindert, ermöglichte keinen ganz klaren Durchblick. Doch das hat keinen der kleinen und größeren Besucher gestört. Sie standen sogar Schlange für ihren Blick durchs Profi-Teleskop.

Im Vereinsheim gab's dann neben Erfrischung und Würstchen Fotos, Karten und Infomaterial, um das Gesehene noch einmal zu vertiefen. Da hatten die Astronomie-Interessierten aus dem Kreis Kleve eine ganze Menge neuer Erfahrungen im Gepäck – "doch nicht nur die aus dem Umkreis", unterstrich Ernst Pötter, "wir hatten Gäste aus Wesel, Sonsbeck und sogar Dortmund".

Die gute Sicht und das schöne Zuhause der Volkssternwarte auf dem Nierswalder Hof haben sich längst herum gesprochen.

(RP)
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