Altenpflege in Goch Corona zerstörte auch die Kurzzeitpflege

GOCH · Marion Thünnissen hat fast 25 Jahre bei sich zu Hause Senioren gepflegt. Doch jetzt hat sie ihre Kurzzeitpflegeeinrichtung aufgegeben, denn „Urlaubsvertretung“ ist in der Corona-Zeit kaum gefragt.

 Marion Thünnissen (l.) hat aus dem Gebäude für Kurzzeitpflege nun eine Senioren-Wohngemeinschaft gemacht. Gerda Jacobs ist eine derjenigen, die im Haus Am Sägewerk geblieben sind, als die Kurzzeitgäste wegblieben.

Marion Thünnissen (l.) hat aus dem Gebäude für Kurzzeitpflege nun eine Senioren-Wohngemeinschaft gemacht. Gerda Jacobs ist eine derjenigen, die im Haus Am Sägewerk geblieben sind, als die Kurzzeitgäste wegblieben.

Foto: Anja Settnik

Sie selbst wohnt auf der Deekenstraße, das Haus der Senioren befindet sich an der Rehmannstraße. In Wahrheit aber liegen die beiden Gebäude gleich nebeneinander auf einem großen Grundstück, auf dem früher ein Sägewerk betrieben wurde – daher der Name. Die „Kurzzeitpflege Am Sägewerk“ ist seit kurzem allerdings Geschichte, denn die Corona-Pandemie hat Marion und Wilhelm Thünnissen die Geschäftsgrundlage entzogen. Kurzzeitpflege bedeutet nämlich, dass Angehörige, die ihre betagten Lieben daheim versorgen, sie ab und zu für Tage oder Wochen in die erfahrenen Hände von Profis geben können, damit es ihnen selbst möglich wird, sich mal für eine Weile zu erholen. „In der Coronazeit fahren die Menschen aber nicht in Urlaub, entsprechend brauchen sie auch solche Pflegeplätze nicht“, hat die Pfalzdorferin erfahren müssen. Die Folge: Ihre Betten blieben leer, die weiter anfallenden Kosten fraßen das Familienunternehmen auf. „Ende des vergangenen Jahres haben wir deshalb die Kurzzeitpflege aufgegeben und in kleinerem Rahmen eine WG aus dem Haus gemacht.“