Kirchenkreis „Konfis“ zwischen Kunst und Religion

Kalkar/Kleve · 40 Konfirmandinnen und Konfirmanden beteiligten sich an einem Kunstprojekt im Schloss Moyland.

 Pfarrer Harry Itrich und Museumspädagogin Nina Schulze (3. und 2. von rechts) sind mit den Ergebnissen zufrieden.

Pfarrer Harry Itrich und Museumspädagogin Nina Schulze (3. und 2. von rechts) sind mit den Ergebnissen zufrieden.

Foto: Kirchenkreis

(RP) Viele Kunstobjekte zeigen religiöse Inhalte - doch im Konfirmandenunterricht sind sie eher selten Thema. Jetzt gab es Gelegenheit, das zu ändern. Rund 40 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus den Kirchengemeinden Kalkar und Kleve nahmen an einem Kunstprojekt in Moyland teil. Gemeinsam konzipiert hatten es Pfarrer Harry Itrich  für den Evangelischen Kirchenkreis Kleve und die Museumspädagogin im Moyländer Schloss, Nina Schulze. Eine Premiere.

Der Tag begann nach einer Begrüßung in der Schlosskirche um 10 Uhr im Schloss Moyland. Dort bildeten sich drei Gruppen, die mit Nina Schulze, Leiterin der Abteilung Bildung und Vermittlung im Schlossmuseum, jeweils eine 30-minütige Führung absolvierten. Beispielhaft wurden drei Kunstwerke, wie die ‚Bronzebüste des 12-jährigen Jesus´, erläutert. Ziel: Die Jugendlichen bekommen einen Eindruck davon, wie man sich einem Kunstwerk nähern kann. Sechs Kleingruppen suchten sich im Anschluss jeweils ein Kunstwerk aus. Dieses galt es dann miteinander zu besprechen. Am Ende des Tages stand eine Präsentation der Ergebnisse, wieder in der Schlosskirche. Die Eindrücke wurden von den Konfirmandinnen und Konfirmanden auf Plakaten festgehalten und dem Plenum vorgestellt. „Es ging dabei nicht um eine falsche oder richtige Deutung der Werke, es zählte der eigene, ergebnisoffene Zugang“, erklärte Pfarrer Itrich.„Die ‚mysteriösen Säulen´ stehen für die eigene Welt, in der man gefangen ist, die man aber auch gestalten kann“, lautete eine Aussage. Beuys ‚Hasengrab´ hingegen verwirrte und interessierte gleichermaßen. „Diese Müllhalde zeigt uns, dass wir zuviel Müll produzieren. Es zeigt, wie lange Müll sich hält und dass Müll trotzdem Kunst sein kann“, so eine andere Gruppe. ‚Das Kreuz als Symbol´ hat ein Werk Beuys‘ aus den Jahren 1948/1949. „Die beiden Figuren aus Eichenholz unterscheiden sich durch ihre Leichtigkeit und Schwere. Während die eine mit Dornenkrone in ihrer Haltung eher ein Opfer darstellt, könnte die andere für die Auferstehung stehen“, berichteten die Konfirmanden.

„Es war eine wunderbare Atmosphäre, die Jugendlichen heute waren sehr kooperativ und produktiv“, fand Museumspädagogin Schulze nachher begeistert. Auch Pfarrer Itrichs Fazit fällt positiv aus. Er nimmt mit, dass es den Konfirmanden gefallen hat, besonders die kreative Gruppenarbeit und nicht zuletzt auch das Burger-Buffet in der Schlosskirche. Eine Wiederholung wurde von den 13- und 14-Jährigen gewünscht!

Der Dank von Pfarrer Itrich ging auch an die Kirchengemeinde Moyland, die diesen Tag organisatorisch mitbegleitet und die Kirche zur Verfügung gestellt hatte.

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