Programm in Goch vorgestellt Ein Rucksack voller Kulturangebote für alle Kinder

Goch · Museum und Kultourbühne Goch bieten wieder eine Fülle kostenloser Workshops für Kinder zwischen zehn und 14 Jahren an. Bei Interesse kann man auch in Nachbarkommunen teilnehmen.

 Sie stellten das aktuelle Programm zum Kulturrucksack vor (v.l.): Renate Schmitz-Gebel, Martin Lersch, Inga van Beek und Jasmin Schöne.

Sie stellten das aktuelle Programm zum Kulturrucksack vor (v.l.): Renate Schmitz-Gebel, Martin Lersch, Inga van Beek und Jasmin Schöne.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

Der „Kulturrucksack“ ist wieder geschnürt. Das NRW-Förderprogramm, das allen Kindern zwischen 10 und 14 Jahren einen kostenlosen Zugang zu kulturellen Angeboten ermöglicht, ist seit Jahren auch in Goch vertreten. Museum und Kulturbühne bieten eine bunte Palette aus erprobten und neuen Workshops. „Die Kinder fragen schon, manche Angebote sind sofort ausgebucht, zum Beispiel Nähen oder das Grusel-Make-up im Herbst“, sagt Jasmin Schöne, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Museum. Ob bildende Kunst, Musik, Schauspiel oder Literatur – was alle Kurse kennzeichnet, ist Fantasie und Kreativität, die angeregt werden.

Der Gocher Zeichner Martin Lersch bietet in der ersten Woche der Sommerferien wieder seinen „Schilderwald“ an. „Wir gestalten Straßenschilder, die nicht mehr gebraucht werden, um. Dann hängen wir sie an den Bäumen im Museumsgarten auf“, erläutert er. Da wird zum Beispiel aus der „Sackgasse“ eine „Trampolinstraße“ oder das strenge Halteverbotsschild verwandelt sich in ein farbenfrohes Muster. Wegen Corona und der Lockdown-Phasen war die Teilnahme an den Kursen zuletzt sehr reduziert oder fiel ganz weg.

Etwas Positives sei aber geblieben aus der Zeit, so Lersch, nämlich, dass die Grundatmosphäre „liebevoll und intensiv“ gewesen sei, auch mit nur fünf oder sechs Kindern. „Was man nicht selbstverständlich haben kann, schätzt man umso mehr“ sagt auch Jasmin Schöne. Dass durch die Pandemie-Einschränkungen die Wertschätzung der Angebote gestiegen sei, bestätigt auch Renate Schmitz-Gebel. Die Lehrbeauftragte für kreatives Schreiben an der Hochschule Rhein-Waal macht mit den Teilnehmern aus dem Museumsgarten einen „Garten der Wörter“. In der letzten Ferienwoche regiert hier dann der „grüne Stift der Fantasie“, so Schmitz-Gebel. „Schreiben ist ein bisschen wie Zaubern“, sagt sie. Vor allem möchte sie den jungen Teilnehmern die Angst vor Fehlern oder Noten nehmen, die das Schreiben in der Schule oft hemmt und einschränkt. Kurze Impulse sollen den Kindern Möglichkeiten eröffnen. „Überall lauern Geschichten, im Museum, im Garten, vielleicht auch an den bemalten Schildern, die dort auf den Bäumen vielleicht noch hängen“, sagt sie.

Noch vor den Ferien findet am 21. und 22. Mai der beliebte Nähkurs „Upcycling – Von der Jeans zum Kissen“ statt. Der nächste Wochenend-Workshop folgt am 11. und 12. Juni. Beim Songwriting unterstützt Martell Beigang beim Schreiben und Aufnehmen eines eigenen Songs. Wie man ein Stillleben zeichnet, kann man vom 5. bis 7. Juli bei Bertram Schüler lernen. Aus der Lockdown-Zeit erhalten geblieben ist die digitale Fantasy-Geschichten-Werkstatt „Heldenreise“. Malen, Gestalten und Schreiben werden am eigenen Computer  zu einer selbst erfundenen Fantasy-Story komponiert. „Das digitale Angebot kam gut an“, sagt Inga van Beek von der Kultourbühne. Deshalb werde es weiter angeboten. Die Ergebnisse würden in einer Präsentation veröffentlicht, was ein weiterer Anreiz für die Teilnahme sei. In allen Work-Shops, in denen das möglich ist, werden die Resultate veröffentlicht. So wird der „Garten der Wörter“ zu einer gedruckten Geschichtensammlung, die in einer öffentlichen Lesung im August präsentiert wird.

Das Förderprogramm Kulturrucksack NRW feiert in diesem Jahr sein 10jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass hat das Land die Förderpauschale pro Kind von 4,40 Euro auf 6 Euro erhöht. Für jede Kommune wird genau nach der Anzahl der Kinder und Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren ausgerechnet, wie hoch die Förderung wird. Wie Jasmin Schöne mitteilt, beträgt er für Goch 10.000 Euro. Zusammen mit Emmerich, Kleve und neuerdings auch Rees gehört Goch zu einem Verbund, der ein gemeinsames Angebot herausgibt. Jeder kann überall teilnehmen. Man kann es einsehen unter www.kulrurrucksack-nrw.de

Anmeldungen für alle Workshops sind ab sofort möglich bei der Kultourbühne 02823 320240 oder kultourbühne@goch.de und beim Museum 02823 970811 oder museum@goch.de.

Die beliebten „Kultur-Care-Boxen“ mit reichhaltigem Bastelmaterial sind für Kinder zwischen 10 und 14 Jahren ab Dienstag, 10. Mai, im Museum zu den Öffnungszeiten (10 bis 17 Uhr) erhältlich, solange der Vorrat reicht. Reservierungen für die originellen Bastel-Boxen sind nicht möglich.

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