Heimatvereine So kann ein Vorgarten aussehen

Goch-Pfalzdorf · Zugegeben: Wer ein 400-Quadratmeter-Grundstück im Neubaugebiet besitzt, wird einen solchen Garten nicht anlegen können. Aber Anregungen holen kann er sich dennoch. In Pfalzdorf begeistert der „Vorgarten“ der Familie Hetzel.

 Gerda Hetzel, Bernhard Lohmann, Reinhard Fischer, Josef Jörissen und Klaus Hetzel (von links) im Garten.

Gerda Hetzel, Bernhard Lohmann, Reinhard Fischer, Josef Jörissen und Klaus Hetzel (von links) im Garten.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Als die Vorfahren der heutigen Familie Hetzel eine Esskastanie auf das Grundstück pflanzten, auf das erst etwas später das Wohnhaus gebaut wurde, ahnten sie natürlich nicht, dass der inzwischen mächtige Baum einmal die Kommission des Kreisverbands Kleve für Heimatpflege faszinieren würde. Eher dachten sie vermutlich daran, dass Kastanien auch essbar sind oder dem Vieh schmecken würden. Wie auch immer: Der Baum darf seit inzwischen 90 Jahren wachsen und prägt heute den Blick auf das Anwesen von Gerda und Klaus Hetzel. Beim verbandseigenen Gartenwettbewerb 2019 erreichte der riesige Vorgarten der Pfalzdorfer Platz 1 in der entsprechenden Kategorie.

Josef Jörissen und einige Vorstandskollegen begrüßten die Presse im Wintergarten der Familie Hetzel. Von dort aus lässt sich auch bei leichtem Regen bestens in die verschiedenen Bereiche des riesigen Gartens blicken. „Der ist deshalb so groß, weil meine Eltern hier ja noch Landwirtschaft betrieben haben“, erzählt der Hausherr. Im Laufe der Zeit verschwanden Nebengebäude und Nutzflächen, was blieb, war eine zu gestaltende Fläche. „Eine, die zu unserer Familie passen musste und sich entsprechend stetig änderte“, ergänzt die Ehefrau. Vier Kinder, ein Hund und die Erwachsenen müssen sich wohl fühlen, entsprechend gibt es Schaukeln, Trampolin, Rasenflächen, aber auch Hängematten, Rabatten für Stauden und Sommerblumen. Wobei die Eltern vermutlich nur selten müßig in der Hängematte schaukeln, denn der Garten verursacht einige Arbeit.

„In Deutschland gibt es 17 Millionen Privatgärten, sagt der Kreisvorsitzende der Heimatpfleger. Viele haben einen „Haus- und Wohngarten“, meist gehört auch ein Vorgarten dazu, dann gibt’s die Wirtschaftsgärten und die Naturgärten. Je nach persönlicher Vorliebe und Lebenssituation.Nur eine Kategorie sucht man beim Kreisverband für Heimatpflege vergebens: den Schotter-, Beton- oder Steingarten. Den lehnen  viele Menschen ab, wobei bislang immer neue Ausgaben dieser vermeintlich pflegeleichten Flächen angelegt werden, die der Umwelt schaden und manchen Zeitgenossen traurig machen. „Wir bemühen uns auch über Fortbildungsangebote, den Leuten zu erklären, dass Steingärten nicht einmal bequem sind. Samen fliegt umher und sorgt für Unkraut, es bilden sich Moose und Flechten, die irgendwann kaum mehr zu entfernen sind“, sagt Jorissen.

Bei Familie Hetzel hat ein Bewässerungssystem die Schäden durch Hitze und Sonne im Rahmen gehalten, große Bäume sorgen in weiten Teilen des Gartens für Schatten. Es gibt verschiedene Sitzecken – gut für die Kommunikation – und die großen Flächen sind durch Wege und Beete gut strukturiert. Platz 1 in der Kategorie Vorgärten also, gefolgt von Cladders/Haiduk aus Rheurdt-Schaephuysen und Klaus Pastoors aus Kalkar-Appeldorn.

In der Kategorie Haus- und Wohngärten überzeugte R. Unger aus Rees-Millingen vor Nicole Peters und Waldemar Kowalewski aus Goch-Asperden und Egon Hoffmann aus Emmerich-Praest. Die Wirtschafts- und Bauerngärten sind durch Hünneks/Luyven aus Goch-Hülm, Jürgen Wessler aus Kranenburg und Heinrich Lyven aus Winnekendonk bestens vertreten. Vorbildliche Naturgärten haben Hans-Heinrich Etzold (Platz 1) aus Winnekendonk, Christoph Kempen aus Kalkar-Appeldorn und Johannes Evers aus Winnekendonk. Besonders prächtigen Blumenschmuckhaben die Gärten von herman Bongers (Kalkar-Kehrum9, der Familie Gärtner (Winnekendonk) und von Birgit Krämer (Hüthum-Borghees) zu bieten.

Auch die Fassadengestaltung wurde gewürdigt: Maria und Klaus Pause aus Winnekendonk, Familie Miesen aus Schaephuysen und Familie Kupka-Müller aus Winnekendonk beeindruckten damit.

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