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Goch Krankenhaus droht Übernahme

Goch · Die Verlegung des Bauchzentrums von Kleve nach Goch war Thema einer Diskussion im Kolpinhaus. Professor Volker Runde aus Goch ist für die Zusammenlegung – sonst sei eine Übernahme durch Helios möglich.

 Das St. Antonius Hospital in Kleve ist fortan Zentrum für Behandlung von Kindern und Müttern.

Das St. Antonius Hospital in Kleve ist fortan Zentrum für Behandlung von Kindern und Müttern.

Foto: Gottfried Evers

Die Verlegung des Bauchzentrums von Kleve nach Goch war Thema einer Diskussion im Kolpinhaus. Professor Volker Runde aus Goch ist für die Zusammenlegung — sonst sei eine Übernahme durch Helios möglich.

 Das Wilhelm Anton Hospital in Goch soll für den Abzug der Gynäkologie und Geburtshilfe Bauchzentrum werden.

Das Wilhelm Anton Hospital in Goch soll für den Abzug der Gynäkologie und Geburtshilfe Bauchzentrum werden.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Die Diskussion geht in die nächste Runde, die Standpunkte scheinen verhärtet. Doch KKiKK-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Enders appelliert an alle, konstruktiv mitzuarbeiten, um gemeinsam die beste Lösung für den Kreis zu finden. Auf Einladung der Klever SPD diskutierten Vertreter sämtlicher Standpunkte im Kolpinghaus, um jene gemeinsame Lösung zu finden und um für Verständnis zu werben.

Nachdem die Abteilungen Gynäkologie und Geburtshilfe aus Goch ins St. Antonius Hospital nach Kleve verlegt wurden, soll im Gegenzug die Gastroenterologie und Viszeralchirurgie von Kleve nach Goch verlegt werden — das Wilhelm Anton Hospital wird also Bauchzentrum. Der Facharzt für Innere Medizin und Internistische Onkologie in Goch, Professor Volker Runde, verteidigte die Zusammenlegung: "Wenn wir gewisse Bereiche nicht zusammenlegen, sind wir bald übernahmereif." Der Krankenhausbetreiber Helios habe bereits Interesse signalisiert. "Und dann wird alles aus Berlin gesteuert und wir können diskutieren, was wir wollen", so Runde. 31 niedergelassene Ärzte aus Kleve protestierten heftig gegen die Verlegung nach Goch. "Das erweckt bei mir den Eindruck, dass eine zentrale Säule des Hauses in ein peripheres Haus gelegt wird. Klar ist das ein Gewinn für Goch, aber nicht für Kleve und das ist nun mal das größere Haus", sagte Michael Pelzer, einer der Ärzte. Für ihn drohe das "Horror-Szenario", dass Patienten in Kleve nach ihrer Einweisung in bestimmten Fällen nur noch eine beschränkte Versorgung erhalten.

Dazu komme das Problem eines Ärztemangels. Dass durch die Aufspaltung und zwischen den Häusern pendelnde Ärzte das Problem des Ärztemangels nicht verbessert, sondern verschlechtert werde, hielten die Befürworter eines Bauchzentrums in Kleve dagegen. Sie haben die Sorge, dass auf der in Kleve zu schaffenden Notfall- und Aufnahmestation für Gastroenterologie und Viszeralchirurgie keine qualifizierten Ärzte anzuwerben seien. "Das ist kein lukrativer Arbeitsplatz und wir werden auf deutlich mehr Honorarärzte, etwa aus Osteuropa, zurückgreifen müssen", sagte Pelzer. KKiKK-Hauptgeschäftsführer Peter Enders machte deutlich, dass durch die Herausnahme der Gynäkologie und Geburtshilfe aus Goch dort eine finanzielle Lücke von vier bis fünf Millionen Euro entstehen würde. Eine Lücke von der von Anfang an klar gewesen sei, dass sie mit der Verlegung anderer Stationen nach Goch aufgefangen werden müsse. "Ein Konsens könne doch sein, dass man die Gewährleistung einer umfassenden und kompetenten Behandlung in Kleve sicherstellt", sagte Enders. Jetzt gelte es, an dem Wie zu arbeiten. Markus Bremers, Kommunikationsberater der KKiKK, lobte die konstruktive Diskussion. "Wir befinden uns in einem schmerzhaften Prozess, in dem wir lernen müssen, dass aus vier Häusern ein Haus mit vier Standorten wird", sagte er.

(RP)
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