Winterdienst Winterdienst – für alle Fälle gerüstet

goch · Bei Temperaturen von zwölf Grad können die Mitarbeiter des Gocher Kommunalbetriebs sich mit anderen Arbeiten beschäftigen. Sollte der Winter aber plötzlich doch kommen, sind sie auf alles vorbereitet.

 Im Gocher  Betriebshof präsentiert  Marco Berns Streufahrzeuge, die auf ihren Einsatz warten.

Im Gocher  Betriebshof präsentiert  Marco Berns Streufahrzeuge, die auf ihren Einsatz warten.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Nein, in diesen Tagen müssen Stephan Siebers und seine Männer nicht schon morgens um drei Rutsch-Tests auf den Gocher Straßen machen. Das Wetter ist so mild, dass es fast komisch wirkt, die Zuständigen auf den Winterdienst anzusprechen. Aber jeder weiß: Die Kälte kann ganz schnell kommen. Eventuell sogar schneller, als das abzusehen ist, denn Straßen fragen nicht unbedingt nach den absoluten Temperaturen, um gefährlich zu werden. „Auf Brücken zum Beispiel kann es auch bei drei oder vier Grad schon spiegelglatt sein“, sagt Wolfgang Jansen, der Chef des Kommunalbetriebs. Deshalb behalten die Mitarbeiter die Situation ständig im Blick. Denn zumindest in den Nächten soll es zu Weihnachten etwas kälter werden. Da empfiehlt sich die frühmorgendliche Kontrolle durchaus.

„Wenn wir erst einmal in einer Phase sind, in der es kritisch wird, müssen die Mitarbeiter auch häufiger raus. Denn wenn es morgens um fünf nicht glatt ist, heißt das niiht, dass es nicht vielleicht um neun Uhr brenzlig wird“, gibt Jansen zu bedenken. Der Gocher Betriebshof ist dabei „nur“ für die kommunalen Straßen zuständig. Die Land- und Bundesstraßen - das betrifft in der Gocher Innenstadtlage  zum Beipiel die Rampenbrücke - versorgt Straßen NRW.

Laut Jansen neigen auch im Außenbereich einige Straßen durchaus dazu, früher als andere rutschig zu werden. In der Pfalzdorfer Höhenlage etwa: Friedenstraße, Landwehr, Braune-Rocker-Straße: Sie und einige weitere Straßen liegen ungeschützt und etwas erhöht - da hat der Wind leichtes Spiel und kann Feuchtigkeit schnell in Eis verwandeln. „Auch in der Niersniederung müssen wir besonders aufpassen.“

Wenn es mal so weit ist, dass der Winterdienst gefragt ist, werden Räum- und Streufahrzeuge losgeschickt. „Wir setzen weiterhin auf Salz, das wir in großen Mengen vorrätig haben“, sagt Jansen. Die Jahre, in denen das Streumaterial knapp wurde und entsprechend teuer war, sind schon eine Weile her. „Wir haben noch Reste vom Vorjahr  und dazu neues Salz gekauft - die Lager sind voll.“ Die Beschaffung von Nachschub werde, wenn nötig, sicherlich kein Problem sein.

Während für das 20-köpfige Team um Stephan Siebers völlig klar ist, wo es tätig werden muss - mit großen und kleinen Maschinen oder sogar per Handstreuung - weiß mancher Bürger das augenscheinlich nicht so ganz genau. Dabei regelt die Satzung zum Gocher Winterdienst das ganz genau. Wer wissen will, ob seine Wohnstraße von der Stadt gereinigt/gestreut wird oder er selbst zuständig ist, sollte das Straßenverzeichnis einsehen, das im Internet hinterlegt und auch in Papierform im Rathaus zu haben ist. Grundsätzlich sind alle Anliegerstraßen von den Bürgern selbst zu versorgen.

So müssen laut Satzung die Gehwege gepflegt werden: eine mindestens einen Meter breite Fläche frei schieben und Eis und Schnee am Rand so anhäufen, dass Radwege nicht blockiert und Autofahrer nicht in ihrer Sicht behindert werden. Dann fegen und Sand, Splitt oder Granulat streuen. Salz aus Umweltgründen so wenig wie möglich und vor allem nicht auf begrünte Flächen aufbringen. Laut Gesetz muss neu gefallener Schnee auch tagsüber abgeschoben werden (vielleicht mittels Nachbarschaftshilfe); erst, was ab 20 Uhr fällt, darf bis morgens sieben Uhr liegen bleiben.

Die Straßen des neuen Wohngebiets Neu-See-Land sind vorerst Bau-, später Anliegerstraßen (und folglich von den Bürger zu pflegen). Ganz wichtig: Ebenso, wie im See Schwimmen verboten ist, ist natürlich auch Eislaufen verboten, falls der See mal zufriert.

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