Goch-Hommersum Kommission zu Gast im "Erntedankdorf"

Goch-Hommersum · Beim Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" ist der Gocher Ortsteil Hommersum unter den letzten sieben Bewerbern. Landrat Wolfgang Spreen und die Bewertungskommission kamen zur Besichtigung.

 Bei strahlend blauem Himmel besuchte die Kommission den Gocher Ortsteil Hommersum.

Bei strahlend blauem Himmel besuchte die Kommission den Gocher Ortsteil Hommersum.

Foto: KLAUS-DIETER STADE

510 Einwohner auf 6,29 Quadratkilometern, zwölf Vereine, moderne Landwirtschaft, die Freude an alten Traditionen und viele Pläne für die Zukunft, ein beschauliches Idyll und gleichzeitig eine lebendige Gemeinschaft - so präsentierte sich der Gocher Ortsteil Hommersum der elfköpfigen Bewertungskommission des diesjährigen Kreiswettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft". Unter 47 Bewerbern wurden sieben ausgewählt, die von der Kommission unter dem Vorsitz von Landrat Wolfgang Spreen bereist werden.

An der Gaststätte Evers am Dorfplatz, dem Mittelpunkt aller dörflichen Feiern, wurde die Kommission empfangen. Die Treckerfreunde Hommersum Kessel hatten sich zur Begrüßung mit ihren Oldtimern aufgestellt. Der Verein zählt 42 Mitglieder und konnte zum diesjährigen Treckertreffen, das die Liebhaber der alten Landmaschinen zum 20. Mal ausrichteten, 5000 Besucher begrüßen.

Maria Sanders, die Vorsitzende des Heimat- und Verschönerungsvereins (HVV), stellte die Gemeinde zunächst mit einer Power-Point-Präsentation vor. Ausführlich beschrieb sie das Vereinsleben, den Dreh- und Angelpunkt aller gemeinsamen Aktivitäten. Mit übersichtlichen Schaubildern stellte sie dar, dass in den Vereinen fast alle Altersgruppen vertreten sind, die Gesamtmitgliederzahl aller Gruppierungen die Einwohnerzahl übersteigt und somit jeder Einwohner im Schnitt in drei bis vier Vereinen ist. "Der HVV kümmert sich um die Belange des gesamten Dorfes, nicht nur um Vereinsmitglieder", betonte Sanders. Man überlege, den HVV in Zukunft als eine Art Dachverein zu betreiben, in dem alle Fäden zusammenlaufen und die Aktivitäten der anderen Vereine koordiniert werden. Besonders hob sie das jährliche Erntedankfest als größtes Fest hervor, an dem der gesamte Ort teilnimmt und von zahlreichen Schmückgemeinschaften gestaltet wird. Stolz trägt die Gemeinde den von Pfarrer Heinz-Norbert Hürter geprägten Titel "Erntedankdorf". Neben weiteren gemeinsamen Aktionen organisiert der HVV jedes Jahr eine dorfeigene Kirmes, die fast ganz ohne auswärtige Schausteller auskommt.

Der zweitgrößte Verein ist auch der jüngste: Das alte Schulgebäude zu renovieren, zu erhalten und für gemeinnützige Zwecke unentgeltlich zur Verfügung zu stellen ist das Ziel des "Trägervereins Alte Schule". Landjugend, Schießclub, Sportverein haben hier ihre Räume. Beim Rundgang durch den Ort trugen Maria Sanders und Vertreter der Vereine über mitgeführte Mikrofone und Lautsprecher ihre Erklärungen vor, was von der Gruppe als sehr angenehm empfunden wurde. Am Pastorat, dem denkmalgeschützten alten Pfarrhaus neben der ebenfalls geschützten Kirche St. Petrus hatte der HVV die Dorfbewohner zu Kaffee und Kuchen geladen, um sie auch am Rundgang der Jury "Unser Dorf hat Zukunft" zu beteiligen. "Die Einwohner sind immer interessiert, wenn fremde Leute durch den Ort gehen", sagte Maria Sanders mit einem Lächeln. In der Kirche wurde die Gruppe von den Klängen der Seifert Orgel empfangen. Claus Linders übernahm die Führung innerhalb des Gotteshauses und erzählte eine wechselvolle Geschichte, die bis in das Jahr 1300 zurückgeht.

Ihren Abschluss fand die Dorfbesichtigung im "Keller" der Katholischen Landjugend (KLJB). Der Vorsitzende Markus Boeckholt brachte es dort auf den Punkt: "Das alles ist möglich, weil es in Hommersum so ist, wie es ist. Diese Gemeinsamkeit ist unsere Zukunft", so Boeckholt.

Der Kreiswettbewerb geht nun in die letzte Phase. Aus den sieben Dörfern werden drei Kreissieger ermittelt, die damit zur Teilnahme am Landeswettbewerb berechtigt sind.

(ath)
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