Goch Klinik wird Bauchzentrum

Goch · Die Klinik für Allgemein- und Bauchchirurgie wird gemeinsam mit der Gastroenterologie von Kleve ans Wilhelm-Anton-Hospital verlegt. Das ist die Ausgleichslösung für den Abzug der Gynäkologie und der Geburtshilfe.

 Dr. Peter Enders stellte die neue Lösung vor.

Dr. Peter Enders stellte die neue Lösung vor.

Foto: EVERS

Es wird also nicht die Unfallchirurgie. Zu hohe Investitionskosten, zu hohes wirtschaftliches Risiko für den Klinik-Verbund. Stattdessen hat sich der Aufsichtsrat der Katholischen Kliniken im Kreis Kleve (KKiKK) in seiner Sitzung am Mittwochabend darauf geeinigt, "die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie (Bauchchirurgie) sowie den internistischen Schwerpunkt Gastroenterologie vom St.-Antonius-Hospital Kleve an das Wilhelm-Anton-Hospital zu verlegen", so KKiKK-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Enders.

Damit kommt zur in Goch etablierten Thoraxchirurgie (Brustkorbchirurgie) nun auch die Bauchchirurgie dazu. Das Wilhelm-Anton-Hospital wird "somit zum Bauchzentrum", erklärte der dort praktizierende Facharzt für Innere Medizin und Internistische Onkologie, Professor Volker Runde.

Hauptargument für diese Entscheidung seien die "erheblichen Synergieeffekte", die die Kombination aus Chirurgie und Innerer Medizin berge. Zusammen mit der Strahlentherapie und der Onkologie sei Goch "exzellent aufgestellt", vergleichbar mit dem Angebot eines Universitätsklinikums. Die "heimatnahe und hochqualifizierte Versorgung" sei so auf lange Sicht gewährleistet.

Fünf Planungsalternativen hätten zur Diskussion gestanden, verriet Enders. Nach "Beleuchtung medizinischer und wirtschaftlicher Kriterien" sei dann die Entscheidung für diese rund zwei Millionen Euro teure Variante gefallen. Nicht einstimmig, "aber mehrheitlich".

Dr. Angelika Mosch-Messerich, Ärztin für Diagnostische Radiologie in Kleve, aber mit gutem Überblick über alle vier Klinikstandorte, erklärte die Bedeutung und Vorzüge dieses Beschlusses: "Die Bildung von Organzentren, also diagnostischen und therapeutischen Einheiten, die sich nicht an Fachrichtungen orientieren, sondern an Krankheitsbildern, wird immer wichtiger." Daher soll Goch im Kreis Kleve zentrale Anlaufstelle für Patienten mit Tumorerkrankungen von der Speiseröhre bis zum Rektum werden. Und das innerhalb der kommenden acht Monate, denn Ottmar Ricken, einer der Geschäftsführer der Katholischen Kliniken, sprach vom 1. Januar 2013 als möglichem Starttermin. Die Verlegung der Viszeralchirurgie sei "problemlos machbar", die der Gastroenterologie koste 1 Million Euro (dafür müssen vier OP-Räume geschaffen werden). Die zweite Million der errechneten Investitionskosten sei für eine (ohnehin anstehende) "Stationsrenovierung" vorgesehen.

"Mit diesen Maßnahmen ist die Voraussetzung für eine dauerhafte Lösung geschaffen worden, die den Bestand des Wilhelm-Anton-Hospitals für die nächsten Jahre sichert", teilte Enders abschließend mit. Über die Entscheidung habe er auch Bürgermeister Karl-Heinz Otto telefonisch informiert. Gleich am Morgen danach.

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Internet Die bisherige Berichterstattung zum Thema gibt es auf www.rp-online.de/goch

(RP/top/rl)
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