Goch Klangkunst für die Patienten
Goch · Ein trojanisches Pferd, tönend und ganz ohne böse Überraschungen, erstaunt Patienten und Besucher im Wilhelm-Anton-Hospital Goch. Auf Initiative von Dr. Roman Dähne stellte Manfred Knupp es im Krankenhaus auf.
Mit Hilfe eines hölzernen Pferdes sollen die Griechen der Sage nach Troja eingenommen haben. Das "Trojanische Klangpferd" von Manfred Knupp, das derzeit im Gocher Krankenhaus ausgestellt ist, verbirgt jedoch keine böse Überraschung in Form von bewaffneten Kriegern: es ist als interaktives Kunstobjekt im ersten Obergeschoss vor der Röntgenabteilung für Patienten und Besucher zu besichtigen. Durch Trommeln, Zupfen oder Schlagen kann man dem etwa zwei Meter langen Pferd Töne entlocken — ausprobieren ist ausdrücklich erwünscht!
Kleine Lichtblicke
"Klangkunst ist wirklich etwas Besonderes", sagt Dr. Roman Dähne, der seit dreieinhalb Jahren die Kunstprojekte der Reihe "Kunst gehört ins Leben hinein" im Gocher Krankenhaus realisiert. "Der Urgedanke dieser Projekte war, dass wir im Krankenhaus viel Platz und die Patienten viel Zeit haben", so der Facharzt für innere Medizin, Lungenheilkunde (Pneumologie) und Schlafmedizin.
Die Rückmeldungen seien fast immer positiv, erzählt er, und Erfahrungen mit schwerkranken Patienten hätten immer wieder gezeigt, dass Kunst in schwierigen Lebenssituationen kleine Lichtblicke verschaffen könne. "Selbst Krebspatienten auf dem Weg zur Chemotherapie" würden durch Objekte wie das Klangpferd zumindest für einen Moment abgelenkt werden, so der engagierte Kunstliebhaber.
Finanziert wurden die Ausstellungen zu Beginn durch Einnahmen aus Studien, mittlerweile sind es hauptsächlich Spenden, die Projekte wie das Klangpferd ermöglichen. Dähne betont zudem noch einmal die Unterstützung des Krankenhauses. Um die Exponate transportieren zu können, werden hauseigene Fahrzeuge benötigt und auch die Technik für bestimmte Ausstellungsstücke muss von Fachmännern installiert werden.
Neben seinem Klangpferd stellt der Künstler Manfred Knupp in den Räumen des Gocher Krankenhauses derzeit ein realistisches Bild vom Klever Hafen aus, wie er 2004 zu sehen war. Im Fokus der Kunstreihe, die Dähne initiierte, steht dieses Jahr die Klangkunst, geplant sind in Zukunft unter anderem Projekte mit Lichtkunst. Bis Ende 2011 wird das Klangpferd noch im Vorraum der Röntgenabteilung zu bestaunen sein. Patienten und Besucher sind herzlich dazu eingeladen, es selbst einmal mit der Klangkunst zu versuchen.
Informationen zum Künstler im Internet unter www.delfintraum.de oder auch auf www.youtube.de unter "Manfred Knupp".