Goch Kinderwünsche werden wahr

Goch · Unerfüllter Kinderwunsch? Das Gocher Krankenhaus bietet bundesweit als einziges Unterstützung nach einer Methode an, die um "Befruchtung im Reagenzglas" herumkommt. Dr. Susanne van der Velden erlernte sie in den USA.

 Spezialistin für "FertilityCare" und "NaProTechnology": Dr. Susanne van der Velden.

Spezialistin für "FertilityCare" und "NaProTechnology": Dr. Susanne van der Velden.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Die Methode trägt einen englischen Namen, die Rede ist von "FertilityCare" und "NaProTechnology". Das sei, sagt Dr. Susanne van der Velden, ein "modernes und natürliches Verfahren bei Fruchtbarkeitsstörungen". Wieder so eine neue Sache, nicht "Kasse", sondern "privat"? Unerfüllte Kinderwünsche — ein sicher gewinnbringender "Markt".

Unterschiedliche Gründe

Aber Zweifel verschwinden, wenn Dr. van der Velden, Gynäkologin im Wilhelm-Anton-Hospital und dreifache Mutter, fast so nebenbei berichtet: Ihre jüngste Tochter ist genau so ein "NaProBaby". Die Ärztin: "Für viele Menschen ist es selbstverständlich. Sie wünschen sich Kinder, möchten eine Familie gründen. Bei mehr als sieben Prozent aller Paare aber bleibt dieser Wunsch unerfüllt. Unterschiedliche Gründe verhindern, dass die Frau schwanger wird und bleibt."

Dass aber das Ausbleiben der so sehnlich erwarteten Schwangerschaft nur ein Symptom sei, darauf werde oft nicht genug eingegangen. Zumal eine In-Vitro-Fertilisation, die "Befruchtung im Reagenzglas", für viele Frauen nicht in Frage komme. "Denn der Eingriff ist für die Frau mit erheblichen Belastungen verbunden. Hohe Hormongaben und operative Eingriffe bergen gesundheitliche Risiken. Hinzu kommt die psychische Belastung", so die Oberärztin der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe. "Nicht wenige Frauen empfinden die Methode als massiven Eingriff in ihre Persönlichkeit. Die Künstlichkeit des Verfahrens nimmt ihnen jede Vorfreude auf eine mögliche Schwangerschaft."

Und genau für diese Frauen beispielsweise biete Diagnostik nach "FertilityCare" und eine anschließende Behandlung mit "NaProTechnology" eine gute Alternative zur gängigen Kinderwunsch-Therapie, sagt Dr. van der Velden. "Denn diese natürliche Methode begreift Fruchtbarkeitsstörungen nicht als Krankheit, sondern als Symptom einer darunter liegenden Störung. Um die Fruchtbarkeit des Paares zu verbessern, muss die ursächliche Erkrankung behandelt werden. Diese äußert sich vielfach in einer Veränderung des weiblichen Zyklus oder in einer Neigung zu Fehlgeburten. Wir schauen uns deshalb den weiblichen Zyklus genau an. Zusätzlich erfolgt eine Basisdiagnostik wie Ultraschall und Blutbild."

Erst dann würden weitere Behandlungsschritte festgelegt, so die Gnäkologin. "Wichtig ist uns, dass kein künstlicher Zyklus aufgebaut, sondern ein gestörter Zyklus normalisiert wird. Auch männliche Fruchtbarkeitsstörungen können wir durch eine entsprechende Therapie verbessern", erklärt die Ärztin.

(RP/jul)
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