Goch/Weeze/Kevelaer Kies: Weg frei für Norderweiterung

Goch/Weeze/Kevelaer · Der Kreis hatte die Erweiterung der Abgrabung Hüdderath abgelehnt, weil es Bedenken wegen einer Waldfläche gab. Jetzt hat das Kiesunternehmen Teunesen die Pläne geändert. Was nun auch im Kreishaus positiv gesehen wird.

 Projektmanager Jürgen Tarter an einem Förderband der Kiesfirma Teunesen. Das Unternehmen möchte die Abgrabung Hüdderath zwischen Kevelaer und Weeze um rund fünf Hektar erweitern.

Projektmanager Jürgen Tarter an einem Förderband der Kiesfirma Teunesen. Das Unternehmen möchte die Abgrabung Hüdderath zwischen Kevelaer und Weeze um rund fünf Hektar erweitern.

Foto: Seybert

Abgrabungsflächen sind knapp und von Kiesfirmen gefragt. Da neue Areale nur sehr restriktiv ausgewiesen werden, ist für die Unternehmen interessant, dass bestehende Auskiesungen einmal um bis zu zehn Hektar erweitert werden können.

Eben eine solche Erweiterung hat auch die Teunesen Sand und Kies GmbH ins Auge gefasst. Bereits im Dezember 2013 hatte das Unternehmen den Antrag gestellt, die Abgrabung Hüdderath an der B 9 zwischen Weeze und Kevelaer zu erweitern. "Schon damals wollten wir nicht die kompletten 10 Hektar ausschöpfen und hatten die Fläche auf 8,9 Hektar reduziert", erläutert Jürgen Tarter, Projektmanager von Teunesen. Die Untere Landschaftsbehörde hatte seinerzeit erhebliche Bedenken angemeldet, weil von der Erweiterung ein Wald betroffen wäre.

"Weil auch uns bewusst ist, dass Wald ein sensibles Thema ist, haben wir die Fläche weiter reduziert", erläutert Tarter. Nun liegt ein neuer Antrag des Unternehmens vor, der vorsieht, dass jetzt nur noch rund fünf Hektar abgegraben werden.

Das ist für den Kreis mit ein Grund, das Vorhaben jetzt anders zu beurteilen und die Bedenken zurückzunehmen.

Neben der Reduzierung der Fläche spielt dabei eine Rolle, dass jetzt nicht mehr so hochwertiger Wald von der Abgrabung betroffen sei. Es handle sich "bei den nach der Umplanung in Anspruch genommenen Waldflächen um ersetzbare, teilweise durch naturnahe Anlage von Wald auch nach ökologischen Gesichtspunkten deutlich wertvoller kompensierbare Waldstrukturen", heißt es wörtlich in der Stellungnahme des Kreises. Tarter verweist zudem darauf, dass für das Projekt eine Ausgleichsmaßnahme eingerichtet werde. Entstehen soll in der Nähe ein Erlen- und Auenwald. Die Fläche werde sogar fast zweimal so groß sein wie die ursprüngliche Waldfläche. Der Kreis ist daher auch der Ansicht, dass dadurch eine Aufwertung des Landschaftsraumes erfolge. Zudem schließe das Konzept der geplanten Rekultivierung sich an den Plan der Gesamtabgrabung an und führe "zu einer deutlichen Aufwertung des Abgrabungsbereichs durch neue, standortgerechte Biotop-Typen".

Der Beirat der Unteren Landschaftbehörde wird sich am Dienstag, 23. Februar, in seiner Sitzung ab 16 Uhr im Kreishaus mit dem Thema befassen.

Wenn die Genehmigung vorliegt, will die Firma Teunesen zügig mit den Vorarbeiten für die Norderweiterung beginnen. Neue Anlagen sind dafür nicht nötig. Die bestehende Technik wird für die Erweiterung mitgenutzt.

In Hüdderath startete 2001 die Gewinnung von Kies und Sand mit einem Tiefengreifer. Das Material wird über Förderbänder zur Aufbereitungsanlage transportiert. Über die automatisierte Verladeanlage gelangt das Material schließlich zu den Lastwagen, die es abtransportieren.

(RP)
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