Goch Keppelner Bauer sucht Frau

Goch · Eine Karnevalssitzung der Extraklasse lieferten die Queekespiere in Keppeln: Sie servierten in der "Dorfschule" ein närrisches Drei-Sterne-Menu mit unzähligen Leckereien.

Karneval in Keppeln
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Wer noch ein Rezept für eine Karnevalssitzung der Extraklasse sucht, der sollte den Queeken in Keppeln über die Schulter schauen. In der "Dorfschule" servierten sie ein närrisches Drei-Sterne-Menu. Eine der wichtigsten Zutaten im Queekespiere-Menu ist sicherlich die Mischung aus bissigen Büttenreden und toll choreographierten Garde- und Showtänzen. Dabei dürfen sowohl die erfahrenden Büttenredner als auch die Nachwuchs-Karnevalisten auf die Bühne.

Der Saal kochte

Wobei gerade der Nachwuchs beweist, welch karnevalistisches Potenzial in dem Queeken-Dorf steckt. Marco und Lukas Aymans treten zwar schon seit mehreren Jahren in der Dorfschule auf, in diesem Jahr entwickelten sie aber eine Bühnenpräsenz, die alles andere in den Schatten stellte. Die beiden Teenager brachten den Saal zum Kochen, witzige, gut gesetzte Pointen und live gesungene Stimmungslieder der aktuellen Session rissen die Besucher förmlich von den Sitzen. Mit seiner Mario-Barth-Imitation setzte Lukas, der wie der Berliner Komiker über die Bühne flitzte, einen neuen Meilenstein im Keppelner Karneval. Dass es für die beiden Brüder eine Rakete gab, die donnernd gen Himmel hallte, stand am Ende völlig außer Frage.

Überhaupt schienen die Queeken dem Himmel besonders verbunden, standen doch mit "Queekenblag" Stelle Hoppmann als Weihnachtsengel und Barbara Ries-Engel als "Riesling für Engel" gleich zwei himmlische Wesen in der Bütt. "Für Queekespier‘ und ihre Gäst‘ halt ich ´nen Platz im Himmel fest", hatte Petrus dem rotgelockten Weihnachtsengel versprochen.

Barbara Ries-Engel, extra aus Trier in ihre alte Heimat angereist, wusste hingegen oft wenig himmlisches über die aktuelle Politik zu berichten. Mit einem Bauchladen hatte sich Gertrud van Affeden selbständig gemacht und eine "Ich-AG" gegründet, "Der Flittige" Carsten Otto wusste: "Das Problem beim Nichtstun ist, dass man nie weiß, wann man fertig ist!" Die Stimmung steigt immer dann besonders, wenn Geschichten aus dem Dorf — und am besten noch Gäste im Saal — mit in die Bütt eingebaut werden.

Ein Metier, das sowohl "Die Drei" alias Klaus Görtz, Rainer Wessels und Ralf Kerkmann, als auch "Martha von der Klappekuhlstraße" (Ingrid Kohl) beherrschen. Noch eine Rakete gab es für die letzte Bütt: "Jan än Jacqueline üt de Stadt", seit Jahren immer wieder herrlich gespielt von Andy Bodden und Steffi Neu, hatten sich diese Ehre aber auch redlich verdient. Wieder einmal scheiterte der Versuch des rothaarigen Fegers, den behäbigen Bauern zu verkuppeln — "Bauer sucht Frau" ließ grüßen… Schade, dass die Session in diesem Jahr extrem kurz ist, denn die Stimmung in Keppeln würde für eine viel längere Session reichen !

(RP)
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