Goch Keiner trimmt sich mehr: Weg mit dem Pfad

Goch · Schadhafte "Geräte", verwitterte, hölzerne Treppenstufen, ein zerschlagenes Schild und ganz viel Herbst. Trist sieht es aus um den alten "Trimm-Dich-Pfad" am Asperberg nahe der Triftstraße in Asperden.

Hier macht keiner mehr Leibesübungen. Selbst der Begriff "Trimm Dich" kann als ausgestorben gelten. "Vor fast vier Jahrzehnten waren Trimm-dich-Pfade extrem beliebt in Deutschland. Gut 1500 Stück gab es Anfang der 80er.

Mittlerweile sind sie aus der Mode gekommen und werden nicht mehr genutzt", so das Fazit von Georg Brenker, dem zuständigen Fachbereichsleiter der Stadt Goch, im Sportausschuss des Rates. Schon seit Jahren habe das Interesse am besagten Asperdener Trimm-Dich-Pfad massiv nachgelassen. Klar — Fitnesstrends sind seitdem in ganz andere Richtungen gegangen. In seinem Lichtbildvortrag dokumentierte Brenker den Verfall ausführlichst.

Zeigte, dass nur noch wenige Geräte (oder besser: Stationen) überhaupt verblieben wären. Aber genutzt werden sie dennoch nicht mehr. Also ziehe die Stadt Goch nun die Konsequenzen daraus und werde die verbliebenen Stationen entfernen. Auch eine naturnahe, damals aus Holz gefertigte und nun ziemlich vermoderte Treppenanlage auf einer kleinen Anhöhe im Wald wird entfernt. Samt der Trimm-Dich-Symbole. Das Maskottchen, das der Deutsche Sportbund seinerzeit dafür erfinden ließ, war zwar ziemlich freundlich — hatte aber auch einen eckigen Kopf.

So eckig, wie die leicht abgerundeten TV-Mattscheiben damals noch waren. Röhren halt. Inzwischen haben vor allem Joggen und außerdem wechselnde Mode-Sportarten die Trimm-Dich-Bewegung so gut wie vollständig abgelöst. Die Grundidee (Bewegung plus frische Luft) ist zeitlos.

(RP/rl)
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