Bergmann: Nachdem ich vor 25 Jahren meine Alkoholsucht durch eine Therapie überwinden konnte, habe ich mich intensiv mit der Krankheit Alkoholismus beschäftigt. Daraufhin keimte in mir der Wunsch nach Gründung einer Selbsthilfegruppe, was 1990 zum Tragen kam. Seitdem sind meine Frau Vera und ich Anlaufstelle für Suchtkranke aller Facetten, ob Spiel-, Alkohol-, Drogen- oder Tablettensucht. Zu uns kann jeder kommen, ob Betroffene oder Mitbetroffene, oder wenn sich jemand über die verschiedenen Süchte und ihre Folgen informieren möchte.

Kommen auch Jugendliche oder deren Eltern zu Ihnen in die Gesprächsgruppe?

Bergmann: Leider bisher nicht, weil die Problematik beim Alkohol oft nicht erkannt wird, da die Sucht schleichend kommt und der Kontrollverlust nicht wahrgenommen wird. Von den Schulleitern würde ich mir noch mehr Präventionsnachfrage und Aufmerksamkeit wünschen. Gerne würden wir noch häufiger in den Unterricht gehen und Aufklärung rund um das Thema Sucht leisten.

Hätten Sie einen Vorschlag, wie die Politik auf das Problem Jugend und Alkohol reagieren könnte?

Bergmann: Werbeverbot für Alkohol, kein Alkoholverkauf an Tankstellen rund um die Uhr und jeder Jugendliche, der wegen übermäßigem Alkoholkonsum erwischt wird, müsste Sozialstunden ableisten. Viele wissen um die Folgen des übermäßigen Alkoholkonsums und saufen trotzdem.

Info Nähere Informationen www.aktionswoche-alkohol.de und www.freundeskreis-goch.de, Telefon Norbert und Vera Bergmann 02823 80029.