Goch Kein Angebot fürs Hallenbad

Goch · Die Stadtwerke Goch werden sich nicht am Betrieb des BedburgerNass beteiligen. Die Risiken auf lange Sicht seien groß und nicht sicher genug vorhersehbar, so Stadtwerke-Geschäftsführer Carlo Marks am Donnerstag.

 Die Tür bleibt verschlossen – weil die Stadtwerke Goch das so wollen: Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bedburg-Hau als Eigentümerin des Hallenbades sei auf lange Sicht zu riskant, entschieden die Gocher.

Die Tür bleibt verschlossen – weil die Stadtwerke Goch das so wollen: Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bedburg-Hau als Eigentümerin des Hallenbades sei auf lange Sicht zu riskant, entschieden die Gocher.

Foto: privat

Eine wie auch immer geartete Beteiligung der Stadtwerke Goch am Hallenbad (BedburgerNass) in Schneppenbaum gibt es nicht. Am Mittwochabend fiel diese Entscheidung in Goch. "Nach ausführlicher Prüfung", betonte Stadtwerke-Geschäftsführer Carlo Marks. "Und erst nach einer solchen Prüfung konnten wir fundiert dazu Stellung nehmen. Vorher etwas zu sagen, war schon aus diesem Grunde einfach nicht möglich."

 Carlo Marks, Geschäftsführer der Stadtwerke Goch.

Carlo Marks, Geschäftsführer der Stadtwerke Goch.

Foto: Gottfried Evers

Das "Vorher" hatte aber viele spekulationen gebracht. Beispielsweise, die Stadtwerke Goch seien möglicher Investor, der ordentlich Geld ins BedburgerNass stecke. Oder es von der Gemeinde Bedburg-Hau komplett übernehme, mitsamt dessen, was man "Investitionsstau" nennt. Denn das Hallenbad ist schon lange nicht mehr auf der Höhe der Zeit.

"Ein Bad in öffentlicher Trägerschaft können Sie nie wirklich mit Gewinn betreiben", so Marks gestern im RP-Gespräch. "Schon unter diesem Aspekt schied eine Übernahme oder ein Auftreten als Investor für uns von vornherein aus."

Denn, so Marks: Wenn sich ein Unternehmen wie die Stadtwerke außerorts an Unternehmen beteilige oder sie betreibe, dürfe das letztlich nur ein Ziel haben: die eigenen Betriebskosten zu senken, also beispielsweise auch durch andere Einkaufs-Konditionen Strom, Gas und Wasser für die Kunden in der eigenen Stadt, in Kranenburg und auch anderswo günstiger zu machen. "Denn das ist unsere ureigenste Aufgabe." Besser sein, nah dran sein, vor Ort nämlich, aber preislich dennoch so attraktiv wie möglich — darauf komme es an.

"Im Falle Bedburg-Hau haben wir intensiv geprüft, wie wir im Rahmen einer ja immer sinnvollen interkommunalen Zusammenarbeit die Betriebskosten des Bades beispielsweise durch wesentlich günstigere Belieferung mit Energie, mit Wärme hätten senken und steuerliche Vorteile parallel hätten generieren können." Von 300 000 auf 200 000 Euro jährlich vielleicht? "Ja, so in dem Rahmen hätte sich das durchaus bewegen können", sagte Carlo Marks gestern. "Aber es galt auch, die Risiken sorgsam zu betrachten."

Die Stadtwerke hätten für einen langen Zeitraum von etwa 20 Jahren prüfen, sich entscheiden müssen. Ein Risiko. Marks: "Da sind wir nach sorgfältiger Prüfung zum Schluss gekommen, dass das für uns in diesem Falle keine tragfähige Zusammenarbeit ist." Das bedeute nicht, mit Bedburg-Hau gebe es keine Kooperations-Möglichkeiten.

Auf anderen Geschäftsfeldern sehe er noch vieles zum Vorteil beider Seiten, so Marks. "Wir wollen Partner in der Region sein. Nicht zu Lasten der Gocher, sondern zum Vorteil für beide Seiten. In diesem Falle war das einfach nicht möglich."

(RP/rl)
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