Karneval ohne Technik Was die Vrouwenpoort-Flüstersitzungen in Goch so besonders macht
Goch · Drei ausverkaufte Sitzungen gab es im Vereinslokal Poorte Jäntje in Goch. Und das aus gutem Grund: Die Flüstersitzungen der Pumpengemeinschaft sind etwas ganz Besonderes in der Karnevalslandschaft.
„Et ging“ – das höchste Lob, das ein Gocher Karnevalist für eine wirklich sehr gute Sitzung aussprechen kann – war das Motto der drei Flüstersitzungen der Pumpengemeinschaft Vrouwenpoort. Ein glänzend aufgelegter Sitzungspräsident Heiner Terbuyken begrüßte die Narren jeweils pünktlich um 11:11 Uhr im dreimal ausverkauften Vereinslokal Poorte Jäntje. Er präsentierte ein fünfstündiges karnevalistisches Programm – wie immer ganz ohne Technik. Denn darum geht es ja bei einer Flüstersitzung: direkt und ohne Verstärker beim Publikum, das ganz in der Nähe der Akteure sitzt, anzukommen.
Die Büttenredner David Steinert (ne Schloopmütz), Michael Tekath (Hotta), Christian Rothgang und Georg Jansen begeisterten das närrische Publikum ebenso wie der Prinz des letzten Jahres, Achim Verrieth (ne Glückspilz), und der letztjährige Doktor Humoris Vrouwenpoortius, Diakon Werner Kühle. Die Band K6 – natürlich unplugged – brachte den Saal zum Kochen und dank der ausliegenden Liederhefte konnte von einer „Flüster“-sitzung sicher keine Rede mehr sein.
Präsident Heiner Terbuyken verlieh den Akteuren einen neu geschaffenen „Stufenorden“. Auch wusste er zu jedem Akteur eine humorvolle Anekdote zu berichten und nicht zuletzt wegen seiner ungewollten – oder doch gewollten? – Versprecher sorgte er für viele Lacher. Der Höhepunkt war der Empfang des Gocher Prinzenpaares von der Karnevalsabteilung des SV Viktoria Goch. Prinz Michael „Micki“ II. und Prinzessin Caroline I. zogen mit dem gesamten Gefolge, der Garde, den Funken sowie der musikalischen Begleitung in das bereits voll besetzte Poorte ein und wurden begeistert empfangen.
Das Prinzenpaar zeichnete die verdienten Karnevalisten Peter Poell, Rainer Janßen, Annika Cleve, Georg Janssen, Heiner Flintrop, Robert „Röb“ Miesen, Werner Kühle, Kultwirt „Benni“ und natürlich Präsident Heiner Terbuyken mit seinen Orden aus. Bei der dritten Sitzung kam es sogar zu einem sehenswerten Rekord, als 20 Funken, das Prinzenpaar und der Präsident auf der kleinsten Bühne im Gocher Karneval (2x2 Meter) Platz fanden.
Mit dem Konzept des ursprünglichen Karnevals trifft die Vrouwenpoort den Nerv der Zeit und hat eine zusätzliche Variante des Saalkarnevals etabliert. Publikum und Akteure freuen sich daran gleichermaßen. Durch den unmittelbaren Kontakt zum Publikum ist oft Spontanität gefragt. Auch dem WDR blieb dies nicht verborgen. Dieser war bei der kompletten dritten Sitzung zu Besuch vor Ort und berichtete vom närrischen Treiben in Goch. Der Bericht kann in der Mediathek des WDR abgerufen werden.