Goch Kalkar: van de Sand möchte mehr Stolpersteine

Goch · An der Art, wie die Stadt Kevelaer mit dem Thema "Denkmal für die Juden der Stadt umgeht", ärgern Norbert van de Sand gleich zwei Dinge. Zum einen die mangelnde Öffentlichkeit - bekanntlich sollen die Bürger erst informiert werden, wenn Kulturausschuss und Rat die Wettbewerbsbeiträge geprüft und den Gewinner bestimmt haben. Zum anderen ist das ehemalige Ratsmitglied van de Sand unzufrieden damit, dass "Stolpersteine" in Kalkar offenbar kein Thema mehr sind. Er klagt: "Der Kalkarer Kulturausschuss unter dem Vorsitz des Forum ist nicht einmal bereit, über diese sinnvolle und in vielen Kommunen bewährte Alternative öffentlich zu diskutieren; vielmehr läuft der Entscheidungsprozess zu diesem sensiblen Thema hinter verschlossenen Türen am Bürger vorbei."

Die Stadt argumentiert für das zentrale Denkmal so: "Das inhaltlich Besondere an dem geplanten Denkmal: Nicht nur der ermordeten Juden wird damit gedacht, sondern ebenso derjenigen, die flohen, auswanderten oder eines natürlichen Todes starben."

Insgesamt lebten vor 1939 in Kalkar 65 Juden. Statt dieser 65 Juden in einem vierten zentralen Denkmal (es gibt bereits drei) zu gedenken, wäre es sinnvoller und lebensnäher, wenn man vor ihren ehemaligen Wohnhäusern dezentral "Stolpersteine" verlegte, findet van de Sand.

(nik)
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