Radwege in Goch Jugend beteiligt sich an Radwege-Konzept

Goch · Im Astra fand ein Workshop statt, dessen Ergebnis nun ins städtische Radverkehrskonzept eingearbeitet werden.

 Wie sicher sind die Radwege in Goch? Das war eine der Fragen, die Kinder und Jugendliche im Astra beantworteten.

Wie sicher sind die Radwege in Goch? Das war eine der Fragen, die Kinder und Jugendliche im Astra beantworteten.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Das Thema bewegt die Jugendlichen: Radwege. Und so waren am Dienstagnachmittag zahlreiche Mädchen und Jungen ins Jugendzentrum Astra gekommen, um sprichwörtlich ihren „Senf“ dazuzugeben. Die Jugendpflegerin der Stadt Goch, Frauke Aymans, Torsten Kauling vom Stadtplanungsamt und Andrea Fromberg vom VIA-Planungsbüro in Köln begrüßten die Anwesenden.

Zum Hintergrund: Im Auftrag der Stadt Goch erarbeitet das Kölner Planungsbüro ein neues Radverkehrskonzept. Ziel ist, den Radverkehrsanteil der Gocher Bevölkerung zu erhöhen – das heißt mehr Wege zur Arbeit, zur Schule, zum Einkauf und im alltäglichen Freizeitverkehr sollen mit dem Rad gefahren werden.

Grundlage für das Maßnahmenprogramm sind die Anregungen der Bürger. Dazu gehören alle Altersschichten – auch Kinder und Jugendliche. Sie wurden am Dienstag ins Astra eingeladen. Dort bat Aymans um Beteiligung und Ideen. Zudem stellte sie die „CommYOUnity-App“ vor, mit der sie in Kontakt mit Anne Brülls und Jonas Theßling vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) treten können. „Dort könnt ihr zum Beispiel erfahren, wo sich in Goch Spiel- und Bolzplätze befinden. Das ist eine geschützte Plattform“, erklärte sie.

Dann stellte sie die Frage, in welchem Zustand die Radwege in Goch sind. Die Jugendlichen antworteten, dass sie gefährlich an den Schnellstraßen, schlecht beleuchtet, im Winter schlecht gestreut, uneben (Schlaglöcher) sowie verschmutzt (Scherben) sind. Kauling ließ sich zudem die Vorteile des Radfahrens von den Jugendlichen aufzählen, wie dass, das jeder da fahren kann, wo kein Auto fahren kann, flexibel, preisgünstig, gesund und platzsparend sei sowie die Umwelt und das Klima geschont werden.

Stadtplaner Kauling erläuterte anhand der Radfahrerstadt Münster wie viel Platz ein Radfahrer im Straßenverkehr besitzt. „In einem Auto hätten zehn Fahrräder Platz“, sagte er. In der Kindersendung „Logo“ wurde zudem jüngst erklärt, warum Radfahrer immer mehr Unfälle verursachen, sei es unter anderem, dass die Radwege zu schmal oder holprig sind sowie die Radfahrer die falsche Straßenseite benutzen.

Andrea Fromberg, Diplom-Geografin vom VIA-Planungsbüro in Köln, erläuterte alle Formen von Radwegen. So gibt es Radfahrstreifen, Schutzstreifen farblich abgegrenzt mit Symbol aufgemalt, bauliche Radwege, gemeinsame mit Fußgänger und für den Mischverkehr mit Auto oder in Tempo 30 - Zonen. „Kinder bis acht Jahren müssen auf den Gehweg fahren, Kinder ab zehn Jahre und älter sollen die Fahrbahn oder den Radweg benutzen“, sagte Fromberg.

Das Planungsbüro wird sich die Straßen in Goch nun genau anschauen und auf Grund der derzeitigen Gesetzeslage mit der Stadt ein Radverkehrskonzept erarbeiten. In der Analyse und Zustandserfassung sind alle Gocher aufgefordert ihre Anregungen und Meinungen einzubringen. Und so sollten die Jugendlichen ihre Wege und Straßen von ihren Elternhäusern zur Schule auf DIN A 4-Kartenausschnitten der Stadtpläne einzeichnen. Abdul, Benjamin, Nieke, Maddox und Co. malten mit einem Filzstift ihren Schulweg zum Gymnasium, Gesamtschule oder Grundschulen nach. Auch andere Altersgruppen können das tun. Kauling wies auf Radverkehrskonzept im Internet hin, wo man seit April 2019 punktgenau auf einem Stadtplan Hinweise und Verbesserungsmöglichkeiten äußern und außerdem Strecken und Punkte markieren kann. Wegedetektiv heißt dieses Modul.

Die drei Referenten bedankten sich bei den Jugendlichen für die rege Beteiligung und deren Vorschlägen. Zum Abschluss dieser informativen Veranstaltung wurde ein Spielfilm gezeigt. Wie im Kino gab es frisches Popcorn dazu.

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