Heimatserie Spargeldorf Kessel: Es ist angerichtet

Kessel · Der Spargelhof Ophey in Goch-Kessel ist inzwischen der einzige Anbauer des königlichen Gemüses im Ort. Seit acht Jahren betreibt die Familie zudem neben dem Hofladen ein Restaurant mit Spargelbuffet.

Chantal Lemke und Mercedes Mrozinski vom Spargelhof Ophey in Kessel mit lauter Köstlichkeiten.

Chantal Lemke und Mercedes Mrozinski vom Spargelhof Ophey in Kessel mit lauter Köstlichkeiten.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Lukullus wäre am Niederrhein fündig geworden. Ein Ort, wo der antike Gourmet es sich hätte schmecken lassen, befindet sich zum Beispiel in Kessel an der Niers. Nicht weit vom Fluss entfernt und nah am Ortskern mit der St.-Stephanus-Kirche betreiben Kerstin und Johannes Ophey seit acht Jahren ihr Restaurant und Hof-Café. Der Familienbetrieb in dritter Generation ist inzwischen einziger Spargelanbauer in dem Gocher Ortsteil, der als Spargeldorf berühmt ist.

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Die besten Spargel-Restaurants in NRW

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Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Johannes Ophey kann fast alle seine Felder vom Hof aus zu Fuß erreichen. Auf die Idee, das beliebte Frühlingsgemüse nicht nur im Hofladen zu verkaufen, sondern auch „über den Teller“, kam Kerstin Ophey. So entstand 2011 das Restaurant, in dem während der Spargelsaison ein Buffet angeboten wird. „Wir haben ganz klassisch angefangen, mit Schinken, Schnitzel, Rührei als Beilagen“, erzählt Ophey. In den Jahren wurde das Angebot immer reichhaltiger, jetzt kann der Feinschmecker wählen zwischen Hähnchen- und Schweineschnitzeln, Lachsfilet und Schinken, roh oder gekocht, als Beilagen zum Edelgemüse. Rührei, gekochtes und gehacktes Ei mit Schnittlauch gehören zum Angebot, wie auch die selbstgeschlagene klassische Hollandaise. Aktuell bereichert ein Spargel-Risotto die Speisekarte. Bandnudeln mit Julienne-Gemüse sind auch beliebt bei jenen, die die Sprossen von „Asparagus officinalis“ nicht mögen.

Hochbetrieb auf den Feldern von Johannes Ophey: Die Erntezeit ist auf Touren gekommen, es wird pausenlos gestochen. 

Hochbetrieb auf den Feldern von Johannes Ophey: Die Erntezeit ist auf Touren gekommen, es wird pausenlos gestochen. 

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Kartoffeln kommen gekocht, gebraten oder in Krokettenform dazu. Auch Kartoffeln und Gemüse stammen aus eigenem Anbau. „Regionalität ist uns wichtig“, betont Kerstin Ophey. Ihre Haus- und Hofmetzgereien seien Jaron in Hasselt und das Petrusheim in Weeze. Den passenden Wein bezieht die Wirtin aus Rheinhessen, im Wochenwechsel gibt es verschiedene Digestifs und Aperitifs. Für die aktuelle Saison wurde eingekauft bei der Feinbrennerei Sasse im Münsterland. Klangvolle Sorten wie Holunderblütenlikör, Kaffee Arabica oder Kakao mit Nuss (und Überraschungseffekt) runden das Festessen ab.

Zum Buffet, das während der Saison täglich außer montags angeboten wird, gehört auch der Klassiker Spargelcremesuppe oder als Variante: Spargelkraftbrühe. Eine kleine Überraschung aus und mit Spargel als Gruß aus der Küche gehört für jeden Gast dazu. Im Laufe der Jahre kamen auch außerhalb der Saison immer mehr Buchungen für das Hofcafé dazu. Beliebt als Geburtstagsfeier am Vormittag ist das Frühstücksbrunch oder die niederrheinische Kaffetafel im gemütlichen Rahmen am Nachmittag. In diesem Jahr war der Spargel schon Ende März bereit, gestochen zu werden.

Die Vorbereitungen für die Eröffnung des Restaurants laufen daher seit Wochen auf Hochtouren. Spargel wird bereits täglich gestochen und im Hofladen und an den zwei Verkaufsstellen in Qualburg und der Klever Oberstadt verkauft. In zwei bis drei Wochen sind auch die Erdbeeren reif, die Johannes Ophey in Schutztunneln anbaut. Aus ihnen kreiert seine Ehefrau dann Desserts und backt die klassische Erdbeertorte für das Hofcafé.

Etwa 60 Tage Saison liegen nun vor den Opheys. „Bis zum Ende die Qualität hochhalten, ist unser Ziel. Das geht nur, wenn alle mit anpacken“, betont Kerstin Ophey, die das Familienunternehmen steuert „wie ein Schiff mit vielen Schnüren“. Nicht nur ihre Schwiegermutter und die beiden Söhne (13 und 15 Jahre alt) stehen ihr zur Seite, auch auf das Helferteam, das ihr seit Jahren treu ist, kann sie sich verlassen. Das Buffet im Restaurant ist dienstags von 17 Uhr bis 21 Uhr, mittwochs bis sonntags und an Feiertagen von 11 Uhr bis 14 Uhr und von 17 Uhr bis 21 Uhr geöffnet. An Sonn- und Feiertagen öffnet das Hofcafe zusätzlich ab 14 Uhr bis 17 Uhr. Reservierungen sind empfehlenswert.

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