Jahreshauptversammlung in Goch Minister dankt verletzten Wehrleuten
Goch · Auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Goch berichtete Bürgermeister Ulrich Knickrehm von einem persönlichen Schreiben, das Innenminister Reul den beim Großbrand verletzten Kameraden gewidmet hat.
„Der Innenminister des Landes NRW, Herbert Reul, hat mich gebeten, den beiden Kameraden, die bei dem Großeinsatz am 12. August dieses Jahres schwerste Verletzungen erlitten hatten, ein persönliches Schreiben von ihm zu übergeben“, so Gochs Bürgermeister Ulrich Knickrehm am Wochenende bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr. Für die Versammlung, die eigentlich schon vor einigen Wochen stattfinden sollte, wegen des genannten Großeinsatzes aber verschoben werden musste, war eigens die Fahrzeughalle der Feuerwache 1 am Hörsterweg hergerichtet worden.
„Das Konstrukt einer Freiwilligen Feuerwehr, bei der Menschen sich ehrenamtlich bereit erklären, rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen, um Mitmenschen in Not zu helfen, ist ein ganz besonderes. Sie erfüllen eine hoheitliche Aufgabe und verlangen dafür keine Entlohnung. Sie werden nahezu täglich mit Leid und Verlust konfrontiert und gehen wie selbstverständlich damit um. Dafür gebührt Ihnen unser aller Dank“, so Knickrehm zu den Feuerwehrleuten. Mit ihm waren Kreisbrandmeister Reiner Gilles sowie Vertreter aus Rat, Verwaltung und dem öffentlichem Leben an den Hösterweg gekommen.
Es war die Premiere für Stadtbrandinspektor Stefan Bömler und seine Stellvertreter Marc Derksen, Stefan Pieper und Markis Korsten, die seit Oktober 2021 die Leitung der 430 Mitglieder haben. 254 von ihnen versehen aktiv ihren freiwilligen Dienst. Dabei blickte Bömler in seinem Jahresbericht unter anderem auf 279 Einsätze zurück, die von der Brandbekämpfung über technische Hilfeleistungen bis hin zu Gefahrguteinsätzen reichten.
Insbesondere den Großbrand am 12. August in der Halle eines Blumengroßhandels unweit der Feuerwache stellte Bömler in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. „In den ersten Minuten des Einsatzes kam es zu einer explosionsartigen Durchzündung, bei der zwei Kameraden schwer verletzt wurden. Beide Kameraden wurden mit Rettungshubschraubern in Spezial-Verbrennungskliniken nach Bochum bzw. nach Aachen verbracht. Sie hatten Verbrennungen im Gesicht und teilweise schwerste Verbrennungen an den Händen erlitten. Einer trug Verletzungen am Kopf und im Beckenbereich davon, die so schwerwiegend waren, dass er eine Woche lang ins künstliche Koma verlegt werden musste. Der Kamerad wurde bisher mehrfach operiert und in der letzten Woche in die BG Klinik nach Duisburg verlegt, wo eine weitere OP erfolgte und nun die ersten Reha Maßnahmen durchgeführt werden“, schilderte der Stadtbrandinspektor. Der andere verletzte Mann versieht inzwischen wieder seinen Dienst in der Gocher Feuerwehr. Für beide gab es nach Bömlers Rede lang anhaltenden Beifall. Die Genesungswünsche in Richtung Klinik waren verbunden mit dem Wunsch, dass der Kamerad bald wieder unter ihnen sei.
„Dieses Einsatzgeschehen hat uns allen ganz deutlich und in aller Härte gezeigt, dass unsere ehrenamtliche Arbeit für den Nächsten nicht nur gefährlich, sondern auch lebensgefährlich sein kann“, so Bömler weiter, wobei dieses Ereignis ein noch tragischeres Ende hätte nehmen können. Daher sei eine fundierte Ausbildung die Grundlage für eine erfolgreiche Feuerwehrarbeit. Auch Kreisbrandmeister Gilles nahm auf diesen Einsatz Bezug und verwies zudem auf die klimatischen Einflüsse und Wetterveränderungen, die die Einsatzkräfte in Zukunft vermehrt fordern würden.
Erfreulich der Hinweis des Bürgermeisters, dass der Wunsch der Gocher Jugendfeuerwehr nach einem Großraumzelt in Erfüllung geht: Rund 2.000 Euro seien durch eine Spendenaktion zusammengekommen, die restliche Summe übernehme die Verwaltung. „Investitionen in die Freiwillige Feuerwehr sind Investitionen in die Sicherheit der Bevölkerung“, sagte Knickrehm. 1,5 Millionen Euro werden in Fahrzeuge und Gerätehäuser sowie eine Viertelmillion Euro im kommenden Jahr in die persönliche Ausrüstung investiert. Beförderungen und Ehrungen rundeten die Jahreshauptversammlung ab. Alle sind auf der Homepage www.feuerwehr-goch.de nachzulesen.