Jahrbuch veröffentlicht Weezer Geschichte zum Umblättern

Weeze · Der Arbeitskreis Weezer Heimatgeschichte hat sein Jahrbuch herausgebracht. Auf 336 Seiten gibt es alte und aktuelle Geschichten.

 Der Arbeitskreis Weezer Heimatgeschichte hat nun schon die 19. Ausgabe des Jahrbuches veröffentlicht.

Der Arbeitskreis Weezer Heimatgeschichte hat nun schon die 19. Ausgabe des Jahrbuches veröffentlicht.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Stolz halten Hans-Gerd Vrede und Barbara Naus das frisch gedruckte 19. Jahrbuch in der Hand. Nur ein Detail stört den Vorsitzenden des Arbeitskreises Weezer Heimatgeschichte daran. „Diese Plastickverpackung, da müsste man mal schauen, ob man das nicht vielleicht abschaffen könnte“, überlegt Hans-Gerd Vrede. Das sei ja nicht mehr zeitgemäß, obwohl es dem Schutz des Buchs dienen soll. Aber das ist für die aktuelle Ausgabe des Weezer Jahrbuchs ohnehin nicht mehr zu ändern.

Stolze 336 Seiten hat das neue Buch. Eigentlich zu viele, die Anzahl der Seiten ist ein Kostenfaktor in der Herstellung. „Wir bemühen uns schon seit Jahren, den Umfang des Buchs zu reduzieren. Aber es gelingt uns nicht“, erzählt Barbara Naus, stellvertretende Vorsitzende des Heimatgeschichts-Arbeitskreises und Redaktionsleiterin des Buchs. „Es wird immer noch so viel geschrieben. Womit wir am Anfang überhaupt nicht gerechnet haben.“

Der Anfang war im Jahr 2001. Da erschien das erste Jahrbuch mit dem Ziel, den Weezer Bürgern einen Einblick in die Geschichte ihrer Heimat zu geben und aktuelle Ereignisse in der Gemeinde festzuhalten. Seitdem ist jedes Jahr ein Buch erschienen. Zusammen sind das mittlerweile fast 5000 Seiten.

„Da ist eine gute Mischung an Themen bei, auch in diesem Jahr wieder“, berichtet Naus. Der erste Artikel unter dem Oberbegriff „Heimatgeschichte“ beispielsweise beschäftigt sich mit der großen Hungersnot am Niederrhein im sogenannten „Jahr ohne Sommer“ 1816. „Damals haben sich verschiedene Hilfsorganisationen gegründet und im Grunde genommen war das der Beginn des Vereinswesens, wie wir es heute kennen. Auch die ersten Sparkassen entstanden nach der Katastrophe“, erzählt Naus, sichtlich fasziniert von der Geschichte.

Andere Rubriken des 19. Jahrbuchs befassen sich mit der Kirchengeschichte, dem Vereinsleben, Menschen aus Weeze oder der Firmengeschichte. Diese Rubriken erzählen sowohl alte als auch neue Geschichten aus der Gemeinde. „Wir versuchen zum Beispiel, auch über Vereine zu informieren, die es nicht mehr gibt. Genauso bei den Firmen“, erzählt Vrede.

So gibt es im aktuellen Buch eine Geschichte über das ehemalige Schülertambourcorps des Turnvereins Weeze. Schulen und Kindergärten berichten im Jahrbuch wieder über besondere Projekte. Auch Gedichte, teilweise in Mundart geschrieben, sowie ein Currywurst-Rezept in Platt sind im Buch.

„Seit letztem Jahr haben wir außerdem die Rubrik ‚Erzähl doch mal von früher’“, berichtet Barbara Naus. „Da hat ein Autor, der 1946 eingeschult wurde, mit ehemaligen Klassenkameraden zusammen getragen, was damals in der Schule anders war als heute.“ Ein anderer Artikel befasst sich mit Sitten und Bräuchen vor dem zweiten Weltkrieg. „Da geht es zum Beispiel um die große Wäsche, die man ja heute kaum noch kennt, oder um die Fastenzeit, wenn man keine Bonbons essen durfte – und wie man das umgangen hat“, sagt Naus.

Sie erzählt ausführlich von den Geschichten des Jahrbuchs. „Sie macht das Lektorat, deswegen weiß sie so genau, was drin steht“, sagt Hans-Gerd Vrede lachend. Jeder Beitrag, der im Buch drin steht, wird zuerst von ihr Korrektur gelesen. Danach kommt er zu Hans-Gerd Vrede, der ihn wiederum an seine Tochter Daniela Ingenpaß weitergibt. Sie ist für das Layout verantwortlich.

„Da steckt viel Arbeit drin“, sagt Hans-Gerd Vrede. Und die geht nun nach der Veröffentlichung des 19. Jahrbuchs direkt wieder von vorne los, so der Vorsitzende des Arbeitskreises: „Nach dem Jahrbuch ist vor dem Jahrbuch.“ Für die 20. Ausgabe im kommenden Jahr werden schon bald Themen überlegt und Autoren gesucht. Manche Texte sind sogar schon da, weil sie nicht mehr ins aktuelle Buch gepasst haben, erzählen die Macher. Barbara Naus und Hans-Gerd Vrede sind  schon gespannt auf das Jubiläums-Buch. 

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